Ambivalente Grenzerfahrungen
Grenzerfahrungen sind ambivalent. Einerseits suchen viele Männer sie. Besonders der urbane Mann hat eigentlich nur ein „Abenteuer“ zu bewältigen, und das jeden Tag: den wahnsinnigen Autoverkehr vor und nach der Arbeit! Erst in seiner Freizeit kann er den wirklichen Abenteuern nachgehen. Er klettert dann vielleicht steile Wände hoch oder springt paragleitend von hohen Bergen, damit er seine Grenzerfahrungen machen kann, die ihn neu beleben.
Persönliche Grenzen
Es gibt jedoch auch die anderen Grenzerfahrungen, die wir Männer überhaupt nicht mögen: Wenn wir an unsere persönlichen Grenzen stoßen. Wenn wir nicht mehr weiter können. Wenn wir Aufgaben nicht erledigt oder Ziele nicht erreicht bekommen. Wie gehe ich als Mann damit um, wenn ich es nicht packe? Was mache ich mit dem Gefühl der Überforderung?
Nein sagen
Viele gehen einfach darüber hinweg, sie ignorieren ihre Grenzen. Das geht aber nicht wirklich, und es rächt sich: Früher oder später macht der Körper oder die Psyche einfach nicht mehr mit. Dann sind wir unter Umständen für Monate (oder noch länger) außer Gefecht gesetzt. Wir sind im Burn-out angekommen, fühlen uns ausgebrannt und am Ende. Dann doch lieber rechtzeitig die Bremse ziehen! Auch mal Nein sagen. Den inneren Antreiber in die Schranken weisen. Sich Auszeiten nehmen.
Schwach sein dürfen
Es gibt freilich Situationen, die unausweichlich sind. Der vor uns liegende Berg muss bewältigt werden. Es gibt kein Zurück. Wir müssen es durchziehen – koste es, was es wolle. Aber oft genug gilt eben: Wir müssen es gar nicht immer schaffen! Unser Wert, auch vor Gott, ist nicht von unserer Leistungsfähigkeit abhängig. Gott benutzt gerne auch schwache Männer!
Zusammen schaffen wir es
Also Mut zur Unvollkommenheit, nicht in die Perfektionsismus-Falle tappen oder darin bleiben! Es ist auch keine Schande, sich Hilfe zu holen. Wer sagt denn, dass wir alles allein schaffen müssen? Oder wie es in einem Lied der Söhne Mannheims heißt: „Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir zusammen!“