Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt

© Ulrike Mai / pixabay.com

Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt

Ein unerfüllter Kinderwunsch macht Frauen und Männern zu schaffen. Häufig werden vorwiegend die Frauen in den Blick genommen. Doch auch Männer leiden darunter. Es kann ganz schön an ihrem Selbstwert nagen, wenn sie nicht in der Lage sind, ein Kind zu zeugen. Wenn dann noch die Diagnose „unfruchtbar“ dazu kommt, scheint es wie ein verlorener Kampf. 

Verschiedene Phasen

Es kann beim unerfüllten Kinderwunsch zu verschiedenen Phasen kommen. Anfangs ist das Paar verzweifelt und ohne Hoffnung. Ihm wird bewusst, dass es nie ein eigenes Kind haben kann. Es fängt an, die Diagnose zu verdrängen. Häufig folgt Wut als eine Antwort auf die erlebte Kränkung, die Ohnmacht und den Verlust der Kontrolle über den eigenen Körper. Viele reagieren aggressiv auf Paare mit Kindern. Zudem empfindet das Paar Neid und fragt sich, warum gerade es keine Kinder haben kann. Es kommt zu Schuldgefühlen oder Schuldzuweisungen. Die Partner können schlecht miteinander reden. Das Paar zieht sich zurück und versucht so, seine Unfruchtbarkeit geheim zu halten. Es meidet den Kontakt zu Kindern. Sexualität wird als sinnlos empfunden, die Partner entfremden sich. Die Niedergeschlagenheit kann zunehmen, wenn die Krise immer mehr Lebensbereiche einnimmt. Im besten Fall folgt dann eine Phase der Trauer: Die Verarbeitung beginnt. Erste Gedanken an die Zukunft stellen sich ein. Dann kommt es zur Akzeptanz: Die Lethargie endet. Das Paar fällt neue Entscheidungen.

Elternschaft und Geschlechtsidentität

2019/20 wurde eine Untersuchung von ungewollt Kinderlosen durchgeführt. Für diese wurden 3000 Frauen und Männer im Alter von 20 bis 50 Jahren befragt. Im Durchschnitt fühlen sich 23 Prozent der Männer diskriminiert, weil sie kein Kind haben. 64 Prozent meinen, dass Vaterschaft zum Mannsein dazu gehöre:

Ungewollt kinderlos

Wie folgendes Diagramm zeigt, sind Frauen eher in jüngeren Jahren ungewollt kinderlos (36 % zwischen 25 und 29). Auffällig ist, dass 12 Prozent der befragten Männer zwischen 45 und 50 ungewollt kinderlos sind. Bei den Frauen sind es hingegen nur 3 Prozent.

Sich mitteilen

Viele Männer sprechen nicht gerne darüber. Sie machen es entweder mit sich selber aus oder sprechen allein mit ihrer Partnerin darüber. Es lohnt sich, diese Herausforderung auch mit engen Freunden, in der Männergruppe zu teilen. Gott mit in den Prozess hinein zu nehmen, kann auch von großer Hilfe sein. Er kann Fragen, Enttäuschungen und Zweifel gut aushalten.

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