Freunde tragen einen durchs Leben

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Freunde tragen einen durchs Leben

Jetzt brauchte ich meine Freunde. Ich hatte soeben die größte berufliche Enttäuschung meines Lebens erlitten. Jahrelang hatte ich auf diese Stelle hingearbeitet – und nun schien alles vorbei zu sein. Ein Lebenstraum zerplatzte.

Nun sollte ich am Wochenende zu einem Treffen fahren, zu dem auch viele meiner Freunde kommen würden. Wie sollte ich ihnen gegenübertreten? Ich entschloss mich nach langem Zögern, trotzdem das Treffen zu besuchen.

Trost durch Mitleiden 

Im Foyer der Halle empfing mich lächelnd mein bester Freund. „Wie geht es dir?“, fragte er. Ich berichtete ihm von meinem zerplatzten Lebenstraum. Er hörte fassungslos zu. Andere Bekannte kamen hinzu, sodass mir gar nicht auffiel, dass mein Freund auf einmal verschwunden war.

Nach einigen Minuten traf ich ihn wieder. „Wo warst du?“, fragte ich ihn. „Als ich hörte, dass deine beruflichen Pläne gescheitert sind, musste ich erst mal auf die Toilette und Rotz und Wasser heulen“, meinte er. Ich war tief berührt: Mein bester Freund, als Mediziner in seinem Beruf auch mit viel Leid konfrontiert, litt mit mir – und dadurch tröstete er mich ungemein.

Einfach da sein

Am Ende der Veranstaltung gingen wir zusammen mit einem anderen Freund noch essen. Fast zwei Stunden ließ ich meinen Frust heraus, redete mir meine Enttäuschung über mich (und Gott) von meiner Seele. Beide hörten einfach nur zu, sprachen mir Trost zu, waren einfach da. Und in mir keimte wieder die Zuversicht auf, dass Gott alles unter Kontrolle hat, mich dennoch liebt. Das zeigte er mir nicht zuletzt dadurch, dass er mir Freunde zur Seite gestellt hatte.

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