Pornos können impotent machen

© Christian Wiediger / unsplash.com

Pornos können impotent machen

Pornos sind online leicht verfügbar. Immer mehr (junge) Männer werden süchtig danach. Eine Wunde bleibt meistens. Auch kann die Sucht impotent machen. Doch es gibt einen Ausweg aus der Sucht. 

Gründe für den Pornokonsum

Der Psychotherapeut Dr. Kornelius Roth bietet Therapien für Porno- und Sexsüchtige an. In einem Interview macht er deutlich, dass zu ihm immer mehr „Digital Natives“ in die Therapie kommen: Doktoranden, die viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen; junge Männer, die in einer Beziehungskrise stecken. Diese entstehe meist, weil die Sucht auffliege, wodurch sich die Männer oft noch viel tiefer in die Sucht stürzen. Dann gebe es noch die einsamen, schüchternen Männer, die noch nie Sex hatten. 

Bei den älteren Männern zwischen 50 und 60 führe oft der Mangel an Sexualität in der Partnerschaft zum Pornokonsum. Sie suchen dann nach dem, was ihnen fehlt. 

Als Wurzel der Sucht nennt Roth sexuellen Missbrauch in der Kindheit oder Sucht in der Herkunftsfamilie. Auch große Einsamkeit und ein geringes Selbstwertgefühl können in die Sucht führen. In der Regel ist es eine Kombination verschiedener Faktoren, die Männer süchtig machen. 

Erektionsstörungen als Folge

Diverse Umfragen haben ergeben, dass Impotenz in der Partnerschaft häufig im Zusammenhang mit Pornokonsum steht. Gewalt und Erniedrigung seien wesentliche Elemente in Pornos. Dies führe dazu, dass immer mehr Männer diese Praktiken von ihren Partnerinnen erwarten, um erregt zu werden.

Ausweg aus der Sucht

Roth macht Mut, dass es mit Hilfe von Therapien einen Weg aus der Pornosucht heraus gibt. Der erste Schritt sei eine Pornografie-Abstinenz. Er helfe seinen Patienten, wieder mehr Struktur in ihren Alltag zu bringen. Dies wirke sich auf den Arbeitsplatz aus, wo sie dann wieder produktiver sein können, was im Idealfall zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls führe. Auch alte Talente oder Hobbys könnten wiederentdeckt werden und einen belohnenden Effekt haben. 

Er betont zugleich allerdings auch, dass man immer eine Wunde davon trage. Auch Rückfälle seien unvermeidbar. Diese Rückfälle müssten als Lernfeld gesehen werden. Hier gilt das Prinzip, immer wieder aufzustehen, anstatt zu kapitulieren und am Boden liegen zu bleiben!

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