Sonntagnachmittag, 14.15 Uhr: Ob an einem Regentag zu Hause auf dem Sofa oder an einem Sonnentag draußen im Wald – die typische Single-Einsamkeit, das nicht-verheiratet-Sein kriecht wieder ins Fühlen, ins Denken, ins Sein.
Den Sonntagmorgen noch eingebunden in der Gemeinde verbracht, löst jetzt der harte Kontrast des Alleinseins wieder den dreifachen Single-Männer-Schmerz aus:
1. Keiner ist da
Niemand ist da, einfach so. Aktivitäten und Mahlzeiten oder Gespräche mit anderen muss ich mir selber organisieren: Ich muss sie mit Freunden ausmachen oder in die Herkunftsfamilie zurückkehren. Mann muss also immer sozial aktiv sein, um eine Verbindung mit anderen spüren zu können. Das fällt uns Single-Männern deutlich schwerer als Frauen.
2. Single-Mann, keine Kinder
Das immer wieder inständige Gebet für die Frau des Lebens und vielleicht Kinder wurde noch nicht erhört. Diese Sehnsucht schmerzt auch manchmal im Gemeindeleben, wenn die Predigt reichlich mit Familiengeschichten illustriert wird. Leider kann ich auch in der Autorenvorstellung dieses tollen Magazins nicht schreiben: verheiratet, zwei Kinder.
3. Sehnsucht nach Zärtlichkeit
Mein Bedürfnis nach Berührung, Zärtlichkeit und Sexualität bleibt ungestillt. Ja, auch wir Männer brauchen das Kuschelhormon Oxytocin, und Singles sind hierbei chronisch unterversorgt. Hinzu kommt das biologische Bedürfnis, wie soll ich sinnvoll mit diesem umgehen?
Glücklich verheiratet?
Sonntagnachmittag, 15.15 Uhr: Tausende von Familienvätern sehnen sich nach Ruhe und Alleinsein im Trubel der vielen Familienansprüche. Es sind ganz andere Schmerzen als bei den Singles: Kaum Zeit für sich, seine Hobbys, Sport … Haben es die Single-Männer da gut, die haben dafür „frei“!
Hat der Familienvater mal Zeit, dann für seine Frau. Oft muss er dann aber ganz unromantische Dinge für den Familienalltag mit ihr besprechen oder Konflikte dringend klären. Da bleibt wenig Zeit für Nähe und Sexualität. Mann kann sich auch einsam fühlen, trotz Ehe und Familie.
Auf welcher Seite ist das Gras grüner?
Beten und Handeln
Sonntagnachmittag, 16.00 Uhr: Ich sitze ruhig auf einem Berggipfel. Ich bin allein und doch mit Gott im Gebet verbunden: ganz klar, ganz da. Die vielen schwirrenden Gedanken sind verklungen. Ich schaue auf zum Himmel und danke, „soweit Deine Güte reicht.“ Ich bin nicht mehr einsam, sondern all-ein.
Auch wenn man als Single solche All-ein-Momente öfter erleben kann: Es fühlt sich auf Dauer nicht gut an, dass der Mensch allein ist. Ich kann nur dafür beten, dass Gott mir die Frau meines Lebens am Sonntagnachmittag „vor die Füße beamt“. Oder ich kann etwas dafür tun, wie die Kranken bei den meisten der Wunderheilungen Jesu. Deswegen bin ich bei den Single-Seminaren von Team. F mit dabei, bei christlichen Single-Events in meiner Region und auch online auf Partnerschaftsportalen aktiv. Wo soll mich die Frau, die mir Gott zugedacht hat, sonst treffen?
Also, nach alledem,was mir so in meinen bisherigen knapp fünfundfünfzig Jahren an „Segnungen“ durch die Damenwelt zuteil wurde, kann aus aller tiefster Überzeugung sagen, dass ich vollauf zufrieden und froh über meinen nunmehr achtjährigen Singlestatus bin. Nie geheiratet, keine Kinder. Was ich schon mit 15 nachhaltig kundgetan habe. Viele von denen, die damals gelacht haben, lachen heute indes nicht mehr. Wenn ich mir die Dramen da ansehe… Der Versuch, mich zum Ehemann und Vater zu machen, kann „da oben“ als abgeschlossen betrachtet werden.
So ist es gut. So mag es bleiben. Das Gesandte Weib möge sich anderweitig orientieren.
Eine. schönen Tag! 🙂👍