M)ein Erlassjahr – (M)eine Chance für einen Neuanfang

Erlassjahr
© Anthony Tori / unsplash.com

M)ein Erlassjahr – (M)eine Chance für einen Neuanfang

Ihr sollt das 50. Jahr heiligen und es soll ein Erlassjahr heißen! (3. Mose 25,10)

Midlife-Crisis, Veränderung, Träume, neu Anfangen, eine Löffelliste schreiben, Karriereende, keine Motivation mehr, Burn-out, fehlende Ziele im Leben und vieles mehr bewegt uns Männer so meist um das 50. Lebensjahr herum. Das Meiste im Leben ist für die Meisten wohl geschafft: Eine gute berufliche Postion, die man wohl noch die nächsten Jahre behalten wird, Familie, gesellschaftliches Ansehen, ein Haus, Wohlstand – viel fehlt uns nach menschlichen Maßstäben nicht. Oder genau das Gegenteil ist der Fall: subjektiv nichts erreicht, Schulden, Scheidung, keine Freunde, kein beruflicher Aufstieg etc. Es bleiben die zunehmende Unsicherheit einer instabilen Welt, die Einschläge von Tod und Krankheit, die immer näher kommen, plötzliche Arbeitslosigkeit, eine Trennung, die großen und kleinen Abschiede des Älterwerdens.

War es das etwa?

Und doch – da gibt es eine Unzufriedenheit, unverwirklichte Träume, Visionen, der Wunsch, noch mal etwas zu erleben, etwas völlig Neues zu machen, alles vielleicht sogar hinter sich zu lassen – der berühmte Neuanfang! Es gärt, immer wieder, immer lauter, immer vernehmbarer. Soll es das gewesen sein?

Wo wollte ich aktuell noch einmal in meiner Lebensplanung stehen? Meist nicht da, wo ich jetzt bin!

Gottes Lebensratgeber

Nein, es folgt jetzt kein billiger Lebensratgeber nach dem Motto: du musst dies und jenes machen, dann wird alles gut! So leicht macht es uns Gott dann doch nicht, nicht jetzt und nicht damals zu Zeiten von Mose. Und doch – Gott hat damals seinem Volk so etwas wie einen Lebensratgeber geschrieben (3. Mose 25).

Es ist schon frappierend, wie oft Gott von einem Erlassjahr spricht, je nach Bibelübersetzung mehr als 20-mal (unter anderem auch 4. Mose 36, 4; 5. Mose 31, 10; Neh 10,32 oder Hes 7,13 und 46, 17). Selbst Jesus spricht in Lk 4, 19 von einem Gnadenjahr (Einheitsübersetzung). Offenbar ist dieses Thema Gott so wichtig, dass er es uns mehrfach ans, besser ins Herz legt.

Sein Leben reflektieren

Für mich heißt dies zunächst einmal, Rückschau zu halten, sein bisheriges Leben, seine Biographie kritisch zu beleuchten. Es gibt so gut wie keinen Lebenslauf ohne Brüche und falsche Abzweigungen.

Wie wäre es, statt von kühnen Visionen über das zukünftige Leben mit möglichst radikaler Veränderung zu träumen, erst mal sein bisheriges Leben auszumisten und die Schuld, die einem zugefügt wurde und die man oft Jahre als Ballast und Päckchen mit sich herumträgt, dem Schuldner zu erlassen und um Vergebung zu bitten? Einfach so, ohne Bedingung, ohne Gegenleistung, vielleicht sogar ohne dass der andere es weiß? Nur für mich und für Gott, nur für einen Abschluss und Neuanfang und damit vielleicht doch für den anderen.

Dein persönliches Erlassjahr

Nutze einfach mal die nächsten Monate dazu, Rückschau zu halten, vielleicht sogar darüber ein Tagebuch zu führen und für dich persönlich ein Erlassjahr zu halten – dein persönliches Erlassjahr! Einfach so, auch vor oder nach dem 50. Geburtstag. Du kannst jederzeit damit anfangen, vielleicht sogar jetzt? Muss ja keiner wissen – außer Gott. Aber der freut sich garantiert darüber! Probiere es einfach mal aus. Dann darfst du wieder träumen, loslassen – befreit und mit neuer Kraft!

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