Männererweckung – Zerrissenheit überwinden

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Männererweckung – Zerrissenheit überwinden

Viele Männer schleppen Einiges aus längst vergangenen Tagen mit sich herum. Ihre Präsenz im Hier und Jetzt ist dadurch ziemlich relativ. Nur ein Teil von ihnen ist tatsächlich im Heute angekommen und fähig, auf die Erfordernisse des Augenblickes einzugehen. Der Rest von ihnen steckt in vergangenen Ereignissen, traumatischen Erfahrungen und unverarbeiteten Erlebnissen fest. Das führt zu einer inneren Zerrissenheit, die das Leben ganz entscheidend einschränkt.

Ein neuer Geist 

Nun wissen wir als Christen natürlich, dass wir alle Sünden und Verletzungen der Vergangenheit vor Gott bringen können, um davon frei zu werden. Ich habe aber festgestellt, dass Viele diesen Prozess der Befreiung weder richtig verstehen noch praktizieren, sodass ihre Seele nicht viel freier ist als die der Nicht-Christen.

Einige Gemeinden lehren, dass mit der Bekehrung die Vergangenheit wie „ausgelöscht“ und „alles neu“ geworden ist. Was gewesen war, sei nicht mehr relevant und müsse uns nicht weiter beschäftigen. Sie vergessen jedoch, dass in der Wiedergeburt nicht unsere Seele neu geworden ist, sondern unser Geist. Auch unser Körper ist offensichtlich noch der Alte. Wie aber fließt die Erlösung von unserem Geist in unsere Seele? Und wie von unserer Seele in unseren Körper?

Routine und Zerrissenheit

Die Antwort auf diese Fragen hat entscheidend damit zu tun, dass wir uns unseres Geistes überhaupt bewusst werden. Geschieht das nicht, kann unsere Seele – unser Denken, Fühlen und Wollen – sich daran nicht neu orientieren und bleibt in ihren gehabten Konditionen stecken. So lebt in einem Menschen eine alte Seele neben einem neuen Geist – und die Beiden kommen in keine Harmonisierung. So kommt es, dass sich viele Christen nach der Bekehrung noch zerrissener fühlen als vorher.

Diesen Zustand deuten viele als einen geistlichen Angriff und laufen damit völlig an der Sache vorbei. Der neu geborene Christ bekommt dadurch den Eindruck, dass er diesen Angriffen völlig unterlegen und ausgeliefert ist. In Wahrheit ist das keineswegs der Fall, denn Gott hat bereits gesiegt. Doch sein Widersacher nutzt die Verwirrung der Seele und Zerrissenheit im Inneren für seine Zwecke aus.

Um uns unseres eigenen Geistes, der in der Wiedergeburt erneuert wurde, bewusst zu werden, sind die alten und bekannten Mittel sehr nützlich: Bibellesen, Gebet, Singen und Gemeinschaft mit anderen Christen. Sie können aber zu äußerlichen Routinen werden, die uns nach einiger Zeit durch ihre ständige Wiederholung ermüden statt uns zu erwecken.

Waisenkinder und einsame Wölfe

„Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ (2Kor 13,13)

Viele haben ihre Erfahrung mit dem ersten Teil dieses Verses gemacht, als sie sich entschieden haben, an Jesus Christus als den Sohn Gottes zu glauben. Ihnen wurde bewusst, was die Gnade des Herrn bedeutet. Aber was ist mit den beiden anderen Aspekten? Was ist mit der Liebe Gottes, des Vaters und der Gemeinschaft des Heiligen Geistes? Ich persönlich hatte lange Zeit keine Antworten auf diese Fragen. Aufgrund dessen fehlte mir das Wesentliche in meinem Glaubensleben, zu dem ich nur sehr langsam durchdringen konnte.

Diesen Mangel sehe ich bei vielen Männern. Es fällt ihnen schwer, sich als Söhne Gottes zu fühlen, da dies nur in der Vaterliebe geht; sie fühlen sich auch nicht als Freunde Gottes, weil dies nur in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes geht. So laufen die Männer dann als „begnadete“ Sünder durch die Welt und fühlen sich bei aller Gnade doch wie Waisenkinder und einsame Wölfe.

Zerrissenheit überwinden

Durch die Erfahrung der Vaterliebe Gottes wird uns bewusst, dass wir seine Kinder sind. Durch die Erfahrung der Gegenwart des Heiligen Geistes wird uns unsere Verbundenheit mit Gott mitten im Alltag bewusst. Wenn wir uns diese Tatsachen vergegenwärtigen, dann hilft uns das aus der alten Identität der Verlorenheit heraus. Ohne Erfahrung keine Bewusstwerdung. Ohne Erfahrung bleiben die Liebe und die Gemeinschaft nur graue Theorie und schöne Theologie. Aber unsere Seele kann sich davon nicht nähren.

Besonders in der deutschen Gesellschaft drückt sich ein eklatanter Mangel an reifer Männlichkeit bzw. Vaterschaft aus. Leider ist speziell der deutsche Mann so stark rational geprägt, kritisch und durchorganisiert, dass er es in seinen Gemeinden immer wieder schwer hat, dem Heiligen Geist Raum zu geben. Daher sollten wir dafür beten, dass insbesondere Männer sich der Vaterliebe Gottes und der Gemeinschaft des Heiligen Geistes öffnen. Wenn uns dann Männer über ihre Erfahrungen damit berichten, sollten wir zuhören und den Prozess der Bewusstwerdung unterstützen, so gut wir nur können.

Bei unseren „Männersachen“ finden Sie auch einige Booklets des Autors. Sie können sie bei uns gegen eine Spende erhalten.

>>> Booklets von Frank Krause

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Wolfgang Ubben
Wolfgang Ubben
3 Jahre zuvor

Mega, Artikel. Passt gerade sehr gut, Gottes Segen Dir lieber Frank.

Frank Krause
3 Jahre zuvor
Reply to  Wolfgang Ubben

Vielen Dank für das Feedback. Auch ich wünsche Gottes Segen, den „heiligen Weg“ in der Gnade Christ, Liebe des Vaters und Gemeinschaft des Heiligen Geistes zu gehen. Immer einen Tag auf einmal. Lieben Gruß, FRANK KRAUSE