Eine Männerarbeit oder Männergruppe im gemeindlichen Rahmen zu starten ist gar nicht so schwer! Man muss nur wissen, wie, und man sollte keine Massen erwarten. Hier gibt es praktische Tipps für den Aufbau und die Durchführung einer Männerarbeit:
Niederschwellige Angebote für Ihre Männerarbeit
Um mit einer Männerarbeit zu beginnen, braucht man Männer. Aber wie kommt man an sie heran? Eine Möglichkeit ist, über niederschwellige, missionarisch ausgerichtete Veranstaltungen speziell Männer anzusprechen. Einige mögliche Veranstaltungsformen:
– Männerfrühstück,
– Männerstammtisch (abends in einer Gaststätte),
– Männerwochenende,
– Männergottesdienst mit Essen,
– gemeinsames Kochen,
– Modellbahntauschbörse.
-> Achtung: Nicht zu häufig! Bewährt haben sich Treffen alle drei bis sechs Monate.
-> Vorteil: Man erreicht auch kirchendistanzierte Männer und solche aus anderen Gemeinden ohne Männergruppen.
-> Gefahr: Kirchendistanzierte Männer können evtl. mit dem Evangelium „überrumpelt“ werden.
Aktivitäten für Ihre Männerarbeit
Männerarbeit muss nicht fromm daherkommen. Eine weitere Möglichkeit, Männer anzusprechen, besteht darin, verschiedene Aktivitäten anzubieten – einzeln oder kombiniert:
– Radtour,
– Wanderung,
– Kegeln/Bowling,
– Inline-Skaten,
– Grillen,
– Wochenendfahrt,
– Vater-Kind-Tour,
– Baueinsatz,
– Besuch auf der Arbeitsstelle.
-> Vorteile:
– Befristete Projekte sind zunehmend beliebt,
– räumliche Trennung von der gewohnten Umgebung tut gut,
– Naturerlebnisse,
– kein Zeitdruck,
– man kann neue Menschen kennen lernen,
– man kann Beziehungen pflegen.
-> Nachteile:
– Aktivitäten (ohne geistliche Inhalte) stehen im Vordergrund,
– es funktioniert, aber Gott bleibt möglicherweise außen vor.
Klares Konzept Ihrer Männerarbeit
Wenn man eine Männerarbeit in der Gemeinde beginnen will, sollte man nicht mit unklaren Vorstellungen starten. Besser ist es, wenn Sie eindeutige Ziele definieren und dabei Mut zur Klarheit und zum Profil beweisen. Sie sollten dabei nicht in Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen oder Gruppen (z. B. Kleingruppen/Hauskreise) treten. Sie könnten z. B. eine kleine Umfrage machen: Welche Angebote und Themen interessieren die Männer Ihrer Gemeinde? Nach der Auswertung können Sie dann z. B. eine Männergruppe mit dem entsprechenden Angebot starten.
Tipps zur Durchführung von Männergruppen
Nachfolgend sind einige Tipps, wie man Fehler beim Aufbau einer Männerarbeit vermeiden kann:
Falsch: Wöchentliche Treffen.
-> In vielen Gemeinden gibt es bereits viele Veranstaltungen, und Männer sind oft beruflich und anderweitig stark eingespannt.
Besser: Zweiwöchentliche oder monatliche Treffen.
Falsch: Ungewohnte oder einseitige Methodik (z. B. immer nur Vorträge oder meditative Gestaltung)
Besser: An Gewohntes anknüpfen, Teilnehmer „abholen“ und einbeziehen.
Falsch: Treffen nur in den Gemeinderäumen, nur am Tisch sitzen.
Besser: Treffen in Privathäusern oder öffentlichen Räumen, abwechseln mit Aktivitäten wie Sport, Ausstellungsbesuche, Billard u. a.
Falsch: Unwilligen Pastor oder Gemeindeleiter unter Druck setzen.
-> Männerarbeit muss nicht mit offensichtlicher Unterstützung des Pastors durchgeführt werden.
Besser:
– Dafür beten, dass die Gemeindeleitung die Wichtigkeit von Männerarbeit erkennt.
– Sich nicht beirren lassen.
– Sich nicht in Opposition zur Gemeindeleitung begeben.
Falsch: Große Teilnehmerzahlen erwarten.
-> Männerarbeit ist auch anstrengend, ruft zur Selbstreflexion auf.
-> Männergruppen werden oft als Psychogruppen und Schwatzbuden angesehen.
Besser: Sich über jeden einzelnen Teilnehmer freuen.
Falsch:
– Das Lesen von Büchern generell ausschließen.
– Nur christliche Männerbücher lesen.
Besser:
– Gezielt und gemeinsam (Männer-)Bücher aussuchen.
– Männermagazine wie Adam online lesen.
Auch wenn der Start einer Männerarbeit oder Männergruppe holprig sein kann: Lassen Sie sich nicht entmutigen! Es lohnt sich – für Sie, die Männer und Ihre Gemeinde!