Macht uns die Digitalisierung krank?

Digitalisierung
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Macht uns die Digitalisierung krank?

Macht uns die Digitalisierung krank? Dieser Frage ging vor einigen Jahren eine groß angelegte Studie nach. Mehr als 8.000 internetnutzende Beschäftigte in Deutschland wurden dabei befragt. Obwohl die Zahlen nicht mehr ganz aktuell sind, dürften sie immer noch repräsentativ sein.

Wir fassen hier kurz die Ergebnisse zusammen:

1. Digitale Überlastung erschöpft

Etwa 20 % der Beschäftigten unter 40 Jahre gaben an, durch die Digitalisierung schneller arbeiten zu müssen (bei Älteren nur 10 %). Insgesamt 20 % fühlen sich emotional erschöpft durch digitale Überlastung.

2. Digitalisierte Arbeit in der Freizeit macht eher krank

44 % der Befragten nutzt die Informations- und Kommunikationstechnik auch in der Freizeit beruflich. Führungskräfte tun dies überdurchschnittlich oft. Bei starker Ausprägung senkt dies die Lebenszufriedenheit und macht häufiger krank.

3. Digitale Kommunikation belastet

Je mehr während der Arbeit digital kommuniziert wird, umso mehr wird auch in der Freizeit die Kommunikationstechnik beruflich genutzt. Faktisch verlängert sich dadurch die Arbeitszeit. Es entsteht das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit. Hierdurch nehmen die Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben zu.

Digitalisierung als Chance

Gesundheitsfördernd stellte sich allerdings die durch die Digitalisierung mögliche Arbeitszeit- und Arbeitsortflexibilität dar: Bei einer flexibleren Arbeitszeiteinteilung reduzieren sich emotionale Erschöpfung, Stress und Schlafprobleme, während sich das subjektive Gesundheitsempfinden und die Arbeitsfähigkeit erhöhen. Die Schlafqualität steigt bei flexiblen Arbeitsorten.

Gesund leben im digitalisierten Alltag

Wie sich die Digitalisierung auf Ihre Gesundheit auswirkt, hängt maßgeblich davon ab, wie Sie Ihre digitalen Geräte benutzen. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr eigenes Verhalten und gönnen Sie sich in der Freizeit ab und zu digitale Abstinenz. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl – sofern noch vorhanden!

Die exzessive Benutzung von Handys/Smartphones lenkt Sie nicht nur von Ihrer momentanen Tätigkeit und anwesenden Personen ab, sondern führt zu Nackenverspannungen und lässt Sie flach atmen. Manche Wissenschaftler sprechen bereits von einer „head down generation“ (Kopf-unten-Generation), Orthopäden von einer „iPad-Schulter“. Wechseln Sie daher, wenn möglich, immer wieder zu größeren Geräten; diese entlasten Ihren Nacken und Ihre Augen.

Einige weitere praktische Tipps finden Sie nachfolgend:

Praxistipps

  • Seien Sie nicht immer und überall erreichbar.
  • Trennen Sie so gut wie möglich Arbeits- und Freizeit.
  • Achten Sie bei Bildschirmarbeit immer wieder auf eine gesunde Körper- und Kopfhaltung.
  • Benutzen Sie, wenn möglich, nicht nur Ihre Kleinstgeräte (Handy, Smartphone), denn dies zwingt Sie zu einer ungesunden Kopfhaltung. Vieles lässt sich besser und gesünder an einem Notebook oder noch besser PC mit größerem Bildschirm erledigen – in aufrechter Haltung.
  • Geräte kann man auch abschalten oder in den Flugmodus versetzen!
    Treiben Sie regelmäßig Sport.

Beachten Sie auch unsere Buchrezensionen zum Thema.

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