Das Gesetz der Freiheit – ein Paradoxon?

Ballon
© Business stock / shutterstock.com

Das Gesetz der Freiheit – ein Paradoxon?

Gesetz und Freiheit – ein Widerspruch? Wir Männer lieben die Freiheit. Kein Opfer ist uns dafür zu groß. „Grenzenlose Freiheit“ wird uns in den Medien vorgegaukelt. „Tue alles, worauf du Lust hast, und du wirst glücklich sein!“ – Abenteuer, Extremsport, schnelle Autos, Kick-Erlebnisse usw. Gesetze wirken da irgendwie störend. Das kann schließlich nicht mit Freiheit in Verbindung gebracht werden, oder doch?

Ein Paradoxon?

Im ersten Kapitel des Jakobusbriefes lesen wir, dass das „Gesetz der Freiheit“ uns glückselig macht. Das hierfür benutzte griechische Wort im Urtext heißt makarios, d. h. völlige Zufriedenheit besitzend. Das scheint ein Paradoxon zu sein. Sicher, jeder Mann möchte völlige Zufriedenheit haben. Aber „Gesetz“?

Wir sind oft mit den Schülern unserer Bibelschule unterwegs. Ich habe erlebt, wie nach einem Einsatz im Ostblock ohne Aufforderung Dankesgebete zum Himmel gingen: „Danke, Herr, für die deutschen Autobahnen, danke für den geregelten Verkehr, danke für Gesetz und Ordnung“. Was wäre auf Deutschlands Autobahnen los, gäbe es keine Gesetze! Auch wenn man hin und wieder in seinem Geschwindigkeitsrausch gestört wirst – Gesetze geben einem Schutz.

Auch Paulus schrieb etwas zum Gesetz: „Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes“ (Röm 8,2).

Paulus spricht vom so genannten Gesetz der Freiheit. Es ist dasselbe Gesetz, über das Jakobus spricht, der uns zu glückseligen (griech. „makarios“) Menschen erklärt. Wir sind glückselige Männer, wenn wir frei sind vom Gesetz der Sünde. Wir müssen nicht immerfort sündigen und uns somit dem Gesetz des Todes ausliefern (Röm 6,23). Doch wie können wir befreit werden aus diesem Gesetz der Sünde?

Wie ein Ballonflug

Zum 25. Hochzeitsjubiläum bekamen meine Frau und ich einen Gutschein für einen Heißluftballonflug. Die erste Reaktion meiner Frau war: „Ich bin doch nicht lebensmüde!“ Durch geduldiges Ermutigen schaffte ich es jedoch, dass wir dann nach einem Jahr (danach wäre der Gutschein verfallen) tatsächlich gefahren sind. Dieser Ballonflug ist eine gute Illustration, um das Gesetz der Freiheit zu verstehen:

1. Es war ein Geschenk
Unsere Erlösung – das Gesetz des Geistes (der Freiheit) – ist ein Geschenk. Sie müssen es aber annehmen, sonst bleiben Sie immer auf der Erde (Tit 2,11).

2. Wir konnten nicht alles mitnehmen
Unser Auto blieb unten, unsere Gepäckstücke und alles andere ebenso. Es ist wichtig, dass Sie den Ballast Ihres alten Lebens hinter sich lassen, wenn Sie in Gottes Freiheit hineinkommen wollen, „da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt” (Kol 3,9–10).

3. Das Feuer macht den Unterschied
Es war spannend zu sehen, wie sich der Ballon durch die Kraft des Feuers langsam aber sicher von der Erdoberfläche erhob, zusammen mit dem Passagierkorb, in dem sich zwölf Personen befanden. Niemand musste sich abrackern, es gab keine Eigenleistung. Die Schwerkraft der Erde wurde überwunden durch das Feuer.

Das „Feuer“ ist seit der Ausgießung des Heiligen Geistes auch bei uns vorhanden. Mit der Kraft dieses Geistes können wir die Sünde, die uns nach unten zieht, überwinden (Gal 5,16).

4. Alle saßen in einem Korb
Der Pilot stand in der Mitte und gab klare Anweisungen, und wir gehorchten einmütig. Gemeinde, d. h. Gemeinschaft, bedeutet Liebe und Einheit (Eph 4,3) – und Jesus, der das Sagen hat, im Zentrum.

5. Aus der Höhe sah alles anders aus
Zum einen hatten wir ungewohnte Klarheit und sagenhaften Überblick, zum anderen wehte dort oben eine völlig andere Luft. Durch Christus haben auch wir eine himmlische Position (Eph 2,5–6). Wir können uns dank dem Gesetz des Geistes erheben wie Adler und müssen nicht wie Hühner am Boden gackern.

6. Die Feier
Anschließend gab es einen Sektempfang und ein Zertifikat. Das bekamen wir nicht für den Ballon-Gutschein, sondern für den aufgebrachten Mut zum Fliegen. Die Bibel spricht ebenfalls von einer Feier mit Kronen-Übergabe: Die Überwinder werden feiern – diejenigen, die das Gesetz der Sünde und des Todes überwunden haben, indem sie gelernt haben, im Gesetz des Geistes zu leben. Das sind auch die Menschen, die schon auf Erden „glückselig“ waren.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Dieter Deppert
Dieter Deppert
4 Jahre zuvor

Klasse Vergleich mit der Ballonfahrt !
So ist es doch einfacher zu verstehen, MEIN Leben Jesus „abzugeben“ und nach SEINEN GESETZEN zu leben.