Einen neuen Weg einschlagen

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Einen neuen Weg einschlagen

Folgendes Erlebnis wurde ein Sinnbild für mein Leben; für meinen bisherigen Weg.

Eines Morgens räumte ich die Spülmaschine aus. Dabei fiel mir ein Glas auf, das außen mit einem Papieretikett beklebt war. Ich hatte bereits am Vorabend gesehen, dass das Papieretikett sich fast abgelöst hatte. Jetzt erwartete ich, dass es komplett ab war; doch es kam anders: Es hatte sich zwar gelöst und war nach unten gerutscht, doch beim Trocknen hatte es sich wieder an dem Glas festgeklebt. Jetzt es klebte es auch noch an einem anderen Glas, das ich später dazu stellte!

Das wurde mir zum Bild für mein Leben: Oft betete ich um Vergebung, weil mir eine Sünde bewusst wurde und ich mich ehrlich von ihr distanzieren wollte. Doch veränderte ich meine Haltung nicht. So passierte es irgendwann, dass ich dieses Fehlverhalten wiederholte – Alte Wege, alte Fehler.

„Darauf sagte David zu Natan: Ich habe gegen den Herrn gesündigt.“ (2 Sam 12,13)

Durch solche Erfahrungen steigt heimlich die Resignation. Mir wurde klar, dass nicht die Schuld das Entscheidende ist, sondern meine Herzenshaltung. Gott kommt es auf die gelebte Abkehr, Umkehr an, wie bei David. Wenn ich auf dem alten Weg bleibe, sorge ich selbst dafür, dass das Alte mich gefangen hält. Ich lebe im Alten, schaue auf das Alte, spüre die Last, der Frust kommt hinzu … Unter Umständen stecke ich andere noch an – siehe das zweite Glas, das ich dazustellte und an dem dann auch das Papier klebte.

Es kostet mich etwas, den Schritt heraus zu tun. Vieles versucht, mich zu halten. So zaghaft ich auch gehe, mit jedem Schritt hat das Alte weniger Auswirkungen auf mein Leben, kann der Heilige Geist mich mehr stärken. Das gefällt dem Widersacher überhaupt nicht; er versucht, wo er nur kann, uns den neuen Weg so beschwerlich zu machen wie es nur geht, wie einen durchgefrorenen, vorher matschigen Boden. Darauf zu gehen ist nicht gerade angenehm, es ist sehr unwegsam und holprig. Aber wir wollen uns von dem Frost nicht beeindrucken lassen, uns nicht zurückziehen auf den alten, ebenen Weg, sondern den holprigen – und richtigen – Weg aushalten und weitergehen!

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