„Danach sah ich: Eine Tür war geöffnet am Himmel; und die Stimme, die vorher zu mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune klang, sagte: Komm herauf und ich werde dir zeigen, was dann geschehen muss.“ (Offb 4,1 – Einheitsübersetzung)
Loslassen
Der Apostel Johannes befindet sich hier in einer ganz außergewöhnlichen Situation, mittendrin in einer Vision, in der er Jesus gesehen und die Sendschreiben an die sieben Gemeinden empfangen hat. Darüber handeln die ersten drei Kapitel der Offenbarung. Aber nun geht es darum, auch auf dieser Ebene nicht stehen zu bleiben, sondern sie loszulassen, trotz all der Fragen, die Johannes wegen der Gemeinden wahrscheinlich noch hatte, und weiterzugehen. Ein neues Kapitel wollte aufgeschlagen werden – und noch viele sollten folgen. Eine wichtige Lektion für uns!
Eine neue Ebene wagen
Es scheint mir darum zu gehen, dass auch wir auf eine andere Ebene gelangen, aber nicht nur ab und zu, sondern überhaupt. Das scheint ein unfassbar hoher Anspruch zu sein. Der Verstand läuft dabei heiß, er kennt diese Ebene einfach nicht und kann sie weder managen noch kontrollieren – es braucht Vertrauen und Mut. Wir müssen der Stimme folgen, die uns ruft. Unser Verstand will auf Bekanntes und Bewährtes zurückgreifen, der Geist Gottes aber ruft uns nach vorne und nach oben ins Unbekannte. Wie gehen wir mit dieser Spannung um?
Unseren Blick neu ausrichten
Der Apostel Paulus legt uns nahe, dass es ein „heiliges Vergessen“ gibt und fordert uns auf, uns auszustrecken nach dem, was vorne ist und dem Siegespreis nachzujagen (Phil 3,13-14). Das brauchen wir auch, um mit Paulus das „Hinten“ loszulassen und (wieder) voran und hinaufzukommen.
Die Weltereignisse überschlagen und verdichten sich zu einer Art Dauerstress, niemand kommt mit den Entwicklungen mit. Alles geschieht gleichzeitig. Es kommt mir wie ein Auflösungsprozess vor, der in eine Neuordnung mündet. Wie können wir das verkraften und darin stehen?
Wenn „unten“ keine Lösung mehr zu finden ist, sondern die Entwicklungen auf unserer Erde aus dem Ruder laufen und vor die Wand fahren, wenn die Systeme kollabieren und uns vorgemacht wird, alles sei in bester Ordnung, während „Apokalypse now“ herrscht, dann gilt es, die Augen auf eine höhere Ebene zu richten, auf Gott selbst. Das muss mit aller Entschlossenheit geschehen und der Weigerung, sonst wohin zu schauen. So tat es Johannes in der Offenbarung, der Apostel Paulus und viele andere Männer (und Frauen) der Bibel. Kommen Sie mit auf die „höhere Ebene“?
