Daniel – eine heiße Kiste

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Daniel – eine heiße Kiste

Das Buch Daniel im Alten Testament – Schnee von gestern oder hochaktuell? Feuerofen und Löwengrube – nichts als starker Tobak?

Vorab: Daniel war einer der großen Propheten im Alten Testament. Wie andere von Gott gesandte Propheten (Elija kann ein Lied davon singen) kam er immer wieder in brenzlige Situationen und drohte, von seinen Feinden endgültig fertig gemacht zu werden. Am besten liest du selbst mal in Ruhe die wenigen Kapitel.

Ein turbulentes Leben

Ein Auf und Ab, nach menschlichen Maßstäben kaum auszuhalten, immer wieder dem sicheren Tode nah, kein Job, nach dem man sich sehnt. Heutzutage würde man bei Daniel vielleicht von Resilienz sprechen, aber Glaube und Gottvertrauen lassen sich nun mal nicht mit irgendwelchen Modewörtern beschreiben.

Beim Lesen dieses Buches sind mir drei Aspekte wichtig geworden:

1. Das Verhalten von Daniel:

Dreimal am Tag wandte er sich seinem Gott zu, indem er auf die Knie ging, betete, fastete, Gott dankte und lobte und, ja, ihn auch anflehte! Er wusste Gott an seiner Seite, ging mit ihm durch dick und dünn. Er setzte ganz bewusst und gezielt das Gebet als seine „Waffe“ ein, mit der er kämpfte und sich verteidigte.

Wie oft beten wir, wie oft betest du am Tag? Zeit für Gott in der Betriebsamkeit unserer Zeit? Sich immer wieder gerade in der Hektik des Alltags neu ausrichten, trotz aller Verzweiflung und Mutlosigkeit, die sicher auch Daniel und seine Freunde ab und zu befallen hat. Seine kleinen und großen Sorgen und Nöte vor Gott bringen, Danken für Gelungenes.

Die kleinen Gebetszeiten zwischendurch, der Blick auf das Kreuz, ein Bibelwort oder die Losung am Handy, ein kurzer Aufschrieb im (digitalen) Tagebuch, eine Aufmunterung via Whats App können hilfreich sein.

2. Die Treue von Daniel:

Denn er hatte seinem Gott vertraut! (Daniel 6, 24)

Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Oder doch? Vertrauen – wenn alles um einen herum auch im übertragenen Sinn in Flammen steht? Vertrauen – wenn die Hütte brennt? Vertrauen – wenn du existentiell bedroht bist? Verdammt schwer, aber nicht unmöglich. Wenigstens versuchen können wir es ja!

3. Die Hoffnung von Daniel:

Alle, die im Buch geschrieben sind, werden errettet! (Daniel 12, 1)

Eigentlich schon der Hinweis auf die Offenbarung! Durchhalten, unbeirrt an Gott festhalten, was auch kommt. Leicht daher gesagt, oft so schwer in der Realität umzusetzen. Ein von Gott versprochenes Erbe, das unerreichbar scheint, kaum fassbar, erst in der Ewigkeit ausgezahlt? Und dann die Unsicherheit: Steht mein Name dann wirklich in Gottes Buch des Lebens? Oder alle Leiden doch umsonst? Bin ich tatsächlich als Erbe bestimmt? Oder schnappt mir wieder jemand alles weg? Wieder der Depp? Wieder umsonst gehofft?

Daniel lebte unbeirrbar von dieser Hoffnung auf die Ewigkeit, die Gott ihm verheißen hatte. Vielleicht brauchte es dann auch mal richtig Zunder, ihm die Allmacht Gottes zu zeigen und sein Vertrauen neu zu stärken.

Persönliche Feueröfen

Für uns muss es ja nicht gleich der Feuerofen oder die Löwengrube sein. Aber Probleme im Job, Enttäuschungen im Freundeskreis, ernsthafte Krankheiten, die begrenzte eigene Leistungsfähigkeit, eine Trennung, Kinder, die Irrwege gehen – der persönliche Feuerofen ist oft gar nicht so weit. Bei allen persönlichen Brandherden im Leben kann ich dir Daniels Motto empfehlen: Beten – Vertrauen – Hoffen

Ich wünsche dir eine spannende Zeit mit Daniel und seinen Freunden!

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