Christi Himmelfahrt oder Vatertag?

Vaterschaft
Bild von skalekar 1992 auf Pixabay

Christi Himmelfahrt oder Vatertag?

Christi Himmelfahrt oder Vatertag? Was feiern wir am 26. Mai eigentlich?

Nach seiner Auferstehung sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Ich kehre zurück zu meinem und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.“ (Joh 20,17) – Genau das geschah dann 40 Tage nach Ostern: „Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben; sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück.“ (Lk 24,51f.)

Jesu Vatertag

Die „Himmelfahrt“ – wie auch immer man sie sich vorstellen mag – war für Jesus tatsächlich Vatertag: Er, der Sohn, kehrte zurück zum Vater, der ihn auf die Erde gesandt hatte. Hatte er noch am Kreuz ausgerufen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34), so waren nun alle Zweifel beseitigt, und er freute sich, dorthin zurückzukehren, wo er herkam. Hier strahlt auch etwas von der Dreieinigkeit Gottes durch.

Säkularisierter Vatertag

Der „Vatertag“, wie er im säkularisierten Westen gefeiert wird, sieht meist anders aus. Es geht nicht einmal um die biologischen Väter: Während am Muttertag die Mütter groß gefeiert werden und überall Produkte als Muttertagsgeschenke angeboten werden, gehen die meisten Väter am Vatertag leer aus. Eher lassen sich viele mit ihren Kumpels volllaufen.

Wir brauchen mehr Väter

Wie anders könnte dieser Tag aussehen! Ein Tag, an dem wir Vaterschaft feiern – nicht nur die biologische. Positiv gelebte „Vaterschaft“ würde unserer Gesellschaft so viel Heilung bringen. Hätten wir doch mehr „Väter“ als Verantwortungsträger in Politik und Wirtschaft! Vorbilder, an denen man sich orientieren kann, hingegebene Vorgesetzte und Leiter, denen es vor allem um das Wohl ihrer Leute geht. Männer, denen es nicht um sich selbst und ihr eigenes Ansehen geht, sondern darum, andere zur Entfaltung zur bringen. Dienende Leiter oder leitende Diener. Starke Männer, die sich für Schwächere einsetzen.

Vaterwunde

Jesus hat uns das alles vorgelebt. Obwohl er selbst kein biologischer Vater war, wusste er, was ein guter Vater ist. Seine Verbindung zum himmlischen Vater war so eng, dass er sagen konnte: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10,30) Wir hingegen kommen oft aus gebrochenen Vaterbeziehungen, so viele Männer haben eine Vaterwunde. Für verletzte Männer könnte der Vatertag eine Gelegenheit sein, ganz neu die Vaterschaft Gottes zu suchen – und sich vielleicht sogar mit dem biologischen Vater zu versöhnen. Versöhnung statt Vollrausch!

Christi Himmelfahrt oder Vatertag? Beides! Wir feiern, dass Jesus wieder mit dem himmlischen Vater vereint wurde, und wir feiern alle irdischen Väter und Vaterfiguren, die für ihre „Kinder“ da sind. Ein Hoch für alle Papas!

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments