Wartest du immer noch oder glaubst du schon nicht mehr daran?

Warten
© Ben White / unsplash.com

Wartest du immer noch oder glaubst du schon nicht mehr daran?

Vorab, er ist für mich eine der faszinierendsten Personen im Neuen Testament – Simeon!

Verheißungen Gottes

In Lukas 2,25-35 wird über ihn berichtet. Simeon ist eigentlich ein alter, unscheinbarer Mann, an der Schwelle zur Ewigkeit, dem Gott vor langer, langer Zeit verheißen hatte, Jesus sehen zu dürfen.

Ja, das ist schon so eine Sache mit den Verheißungen Gottes. Irgendwann einmal zugesagt, dann langsam in Vergessenheit geraten, ab und zu mal daran gedacht, aber so richtig vertraut dann doch nicht – oder doch? Nur so am Rande, es lohnt sich, in einer stillen Stunde über die eigenen Verheißungen und Zusagen Gottes neu nachzudenken.

Zurück zu Simeon. Auch er hatte vor ganz langer Zeit eine Zusage Gottes, Jesus sehen zu dürfen. Wie so viele damals hoffte auch er auf den Erlöser, nur seine biologische Uhr tickte erbarmungslos. 

Zeit des Wartens

Manchmal frage ich mich, ob er das in seinem Alter eigentlich noch geglaubt hat, nach all den Jahren und Jahrzehnten des Wartens? Oder war er manchmal verzweifelt, hat gehadert, nicht mehr daran geglaubt? Die Verheißung als Hirngespinst der Jugend abgetan, vielleicht nur noch auf den Tod und eine wenig begreifbare Ewigkeit gewartet. Sich im Nachhinein geärgert, seine Zeit auf Erden so scheinbar sinnlos mit Warten auf Gottes Sohn verplempert zu haben?

Irgendwie erkenne ich aber dann doch ein Muster Gottes in seinen Verheißungen. Gott sucht sich seine Leute aus, oft sehr früh und gibt ihnen eine, seine Verheißung. 

Und dann heißt es erst mal Warten, so, als ob Gott prüfen möchte, ob seine Verheißung nur ein kurzes geistliches Strohfeuer in uns entfacht oder wir auch ein Leben lang für ihn brennen. Mose und Abraham könnten sicher lang und breit  davon berichten. 

Enttäuscht? 

Und du – hast du vielleicht auch einmal vor langer Zeit ein Wort zugesprochen bekommen? Darauf vertraut, vermeintliche Chancen links liegen gelassen in dem Wissen, Gott hat etwas anderes mit dir vor? Und – nichts passiert in all den Jahren und Jahrzehnten, in denen das Leben scheinbar nutzlos vorbei zieht. Die große Berufung? Das mächtige Eingreifen Gottes? Nichts! Pustekuchen! Habe ich mich damals vielleicht verhört, hat Gott sich versprochen oder einen Anderen gemeint? Oder es kommt ganz dick, völlig anders, knüppelhart, die eigene Existenz und das eigene Leben bedrohend. Josef mit seinen Brüdern und Daniel mit seinen Freunden können ein Lied davon singen! Chapeau, wenn man dennoch durchhält!

Gott hält seine Zusagen 

Nein, wenn sich eines in der Bibel wie ein roter Faden durchzieht, dann ist es, dass Gott seine Zusagen nicht vergisst. Er vergisst dich nicht. Warum es manchmal so lange dauert, weiß ich nicht, muss ich auch nicht wissen. Aber eines weiß ich: Gott erfüllt seine Verheißungen – nur sein Zeitplan ist nicht immer unser Zeitplan. Seine Geduld ist größer als unsere. Sein Horizont weiter als unsere beschränkte Sichtweise. Er denkt in den Dimensionen der Ewigkeit, wir, wenn überhaupt, allenfalls über zwei bis drei Generationen.

Dann, oft erst dann, wenn man den Eindruck hat, da kommt nichts mehr, das war’s nun auf Erden, greift Gott ein, so auch bei Simeon. Und Simeon hat das gemacht, was wir dann allzu oft vergessen: Gott gelobt und gepriesen. 

Seine Aussage, dass er nun das Heil gesehen habe und in Frieden von dieser Erde gehen könne, das wünschen wir uns doch alle am Ende unseres Lebens. Was hält uns also davon ab, sich wieder unserer Zusagen und Verheißungen Gottes für unser Leben zu erinnern?

Also – warte, auch bei Simeon hat es sich mehr als gelohnt! 

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Johannes Schley
Johannes Schley
2 Jahre zuvor

Danke für die Zusage! Ich warte immer noch und glaube noch daran, daß ich diese erleben werde! Euch ganz viel Kraft und Gottes Segen für die nun folgende Kreativität!
Liebe Grüße von Johannes

Emmerich Adam
Admin
2 Jahre zuvor

Ja, nicht aufgeben, das Warten lohnt sich!
Danke für die Segenswünsche, Johannes!