Vom Pastor sein zum Barista werden

© Alexander Malcin – Privat

Vom Pastor sein zum Barista werden

Michèl Malcin hat nach 15-jähriger Tätigkeit als Pastor einen Doppeldecker-Bus gekauft und ihn langsam in ein gemütliches Café umgebaut. 

 

Als Pastor Leidenschaft für Menschen haben

Menschen zu begegnen war ihm schon immer wichtig. Nach seinem Theologiestudium in Berlin war er 15 Jahre als Pastor tätig. Ein Burn-out vor ein paar Jahren war der Auslöser, etwas in seinem Leben zu verändern. 

Seine Begeisterung und Leidenschaft für Menschen, sie zu begleiten und ihnen einen sicheren Ort zu geben, war immer noch dieselbe. „Zeit mit Menschen zu verbringen, mit ihnen im Gespräch sein, Menschen (be)dienen, sie begleiten, sie herausfordern und ermutigen ist mir eine Herzensangelegenheit“, erklärt er.

Die Rolle als Gastgeber übe er dabei besonders gerne aus, was nicht zuletzt auch an seiner Herkunftsfamilie liege. Von klein auf war Michèl mit der Gastronomie vertraut. Seine Eltern sind beide gelernte Köche und seine Großeltern waren Besitzer eines kleinen Landhotels.

 

Von der Idee zur Umsetzung

Experimentierfreudig und wagemutig, andere nennen es auch leichtsinnig, sei er schon immer gewesen. Zudem sei er sehr spontan und liebe die Abwechslung. Inspiriert durch Gespräche mit Freunden und durch das Buch „Das Cafe am Rande der Welt“ von J. Strackley hat er sich einen neuen Bereich gesucht und geschaffen, in dem er sich mit seinen Gaben, Werten und seinem Persönlichkeitsprofil einbringen kann.

Nachdem er Anfang 2018 erfolgreich einen Doppeldecker-Bus aus dem Jahre 1960 gefunden hatte, begann der Umbau. Mit tatkräftiger Unterstützung seines Vaters und seiner Freunde konnte der Umbau innerhalb von rund neun Monaten fertig gestellt werden. Seitdem steht der Bus mittwochs und freitags auf dem Wochenmarkt in Ibbenbühren und am Wochenende am Alten Bahnhof in Tecklenburg. Man kann ihn auch für diverse Events buchen. 

© Alexander Malcin – Privat

 

Ort für Begegnungen 

„Ich bin begeistert, nun einen Platz zu haben, an dem ich verschiedenen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und Überzeugung begegnen kann. Einen Ort, an dem ich meine Werte leben und mir und Anderen etwas Gutes tun darf“, sagt der ehemalige Pastor. 

Er ist begeistert, mit seinem Café auch anderen Menschen helfen zu können. Durch die wöchentlichen Einsätze und die Zusammenarbeit mit anderen karitativen Organisationen bestehe hier eine wunderbare Möglichkeit, etwas Gutes und Sinnvolles zu tun.

„Ein Teil unseres Erlöses geht in ein wechselndes soziales Projekt, und jeder Kunde kann Geld für einen zweiten Kaffee spenden für jemanden, der sich so eine kleine Auszeit nicht leis­ten kann“, erläutert er. 

Er möchte Menschen ermutigen, ihren Traum zu leben, auch wenn es unmöglich erscheint. So regt schon die erste Seite der Menü-Karte zum Nachdenken an: „Inspiration für einen besonderen und wunderbaren Kaffeeklatsch: Warum bist du hier? Wovor hast du Angst? Was macht dich lebendig?“

Hier können Sie noch mehr über das Projekt erfahren: doppellecker.de

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