Vaterrolle gestern und heute – veränderte Väter

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Vaterrolle gestern und heute – veränderte Väter

Das Familienbild und damit die Vaterrolle in Deutschland hat sich stark verändert. Mütter sind häufiger berufstätiger, und Väter beteiligen sich mehr in der Familie. Dies belegt eine Reihe von Bevölkerungsumfragen vom Institut für Demoskopie Allensbach. Dieses führte im Auftrag des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zwischen Februar und Juli 2019 vier Kurzumfragen durch. Dabei beschäftigte es sich u. a. mit Themen wie Rollenbilder von Müttern und Vätern, Wünsche für die Aufgabenteilung in den Familien sowie Erwartungen an die Familienpolitik und Bewertungen.

Verändertes Rollenbild von Vätern

Indem sich Männer stärker am Familienleben beteiligen, werden vor allem zwei Ziele angestrebt: Zum einen sollen Väter eine stärkere Bindung zu ihren Kindern aufbauen und zur Erziehung beitragen. Zum anderen sollen Väter ihre Partnerin von Aufgaben in der Familie entlasten und sie in ihren beruflichen Plänen unterstützen. Die grundsätzlichen Erwartungen hingegen, dass Väter berufstätig sind, liegen bei 75 Prozent. 67 Prozent erwarten auch heute noch, dass Väter für den Unterhalt der Familie sorgen. Betrachtet man die Summe der Erwartungen an Väter im Generationenvergleich, so zeigt sich, dass es heute mehr unterschiedliche Erwartungen an Männer gibt als früher. 

So erwartet die Bevölkerung heute von Vätern jeweils häufiger als noch 2015, dass sie die beruflichen Pläne ihrer Partnerinnen unterstützen, dass sie sich um die schulischen Angelegenheiten der Kinder kümmern, dass sie sich bereits an der Betreuung von Babys intensiv beteiligen, auch kranke Kinder betreuen und generell viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie übernehmen. Dabei sollen sie den Kindern weiterhin als Vorbild dienen, aber nicht als unnahbare Instanz, sondern verständnis- und liebevoll. Mit ihren Kindern sollen sie so viel Zeit wie möglich verbringen.

Positive Wahrnehmung der Vaterrolle

Die sich verändernde Rollenverteilung macht sich gesellschaftlich bemerkbar. So haben derzeit 72 Prozent der Gesamtbevölkerung den Eindruck, dass Väter sich heute mehr an der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder beteiligen als noch vor zehn bis 15 Jahren. 43 Prozent der Bevölkerung finden diese Entwicklung sehr gut, 27 Prozent finden sie gut. Zugleich werden immer mehr Mütter – besonders von kleinen Kindern – erwerbstätig. 

Mehr Väter beanspruchen Elternzeit

Dass sich immer mehr Väter in der Familie beteiligen, zeigt sich in der Zunahme der Elternzeit. Immer mehr kennen Väter, die Elternzeit beansprucht haben. Vor allem Mütter und Väter minderjähriger Kinder kennen im Durchschnitt sogar 69 Prozent Väter in Elternzeit.

Dass die Elternzeit dem Vater beruflich geschadet hätte, wird nur von einer Minderheit der Befragten angegeben, die Väter kennen, die Elternzeit genommen haben (6 Prozent). Die große Mehrheit (61 Prozent) nimmt keine beruflichen Nachteile für Väter nach der Elternzeit wahr. Ähnliches berichten Väter, die Elternzeit beansprucht haben und ihre Partnerinnen. Von ihnen haben 65 Prozent keinerlei berufliche Nachteile erlebt.

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