Sex ist die beste Medizin?!

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Sex ist die beste Medizin?!

„Du Hengst!“ Dieses Kompliment mag vulgär anmuten, spricht aber eine klare Sprache: Seit jeher wird Sex und sexuelle Potenz mit Lebenskraft assoziiert.

Schon in der griechischen Antike galt der erigierte Penis als Symbol für Stärke. Andererseits fordern sexuell übertragbare Krankheiten wie AIDS jährlich zig Todesopfer – ist Sex gesund oder gefährlich?

Tatsächlich ist er zunächst ein Gradmesser für die Gesundheit. Eine Studie der Universität Bristol belegt: Je mehr Sex ein Mann (bzw. eine Frau) hat, desto gesünder ist er. Eine erfüllte eheliche Sexualität erhöht die Lebenserwartung – und zwar um durchschnittlich 10 Jahre.

Umgekehrt ist, wer keine Lust empfindet, womöglich krank. Sexuelle Unlust kann ein Symptom von allerlei Leiden sein, von Hormonstörungen über Leber- und Nierenerkrankungen bis hin zu Stress und Depression.

Hormoncocktail Sex

Das macht Sinn, denn Geschlechtsverkehr bietet einen ganzen Medizinschrank voll gesundheitlicher Vorteile, vor allem für Männer.

Der Akt mixt in unserem Hirn einen wahren Botenstoffcocktail. Sexuelle Erregung verstärkt zunächst die Testosteronbildung, was die Fettverbrennung, den Muskelaufbau und die Gedächtnisleistung ankurbelt und Depressionen vorbeugt.

Zudem erhöht er die Produktion des Botenstoffs Dopamin merkbar, was zum Stressabbau beiträgt. Ausgeschüttete Endorphine rufen Glücksgefühle hervor und lindern Schmerzen, vor allem an Kopf und Gelenken – Sex ist eine wirkungsvolle Alternative zur Aspirin.

Das beim sexuellen Akt entstehende Antistress-Hormon Oxytocin leitet beim Mann eine Ruhephase ein – so wirkt es wie ein Schlafmittel. Der Mann, der direkt nach dem Verkehr einschläft ist also nicht bloß ein Klischee, sondern medizinisch beobachtbar. Tatsächlich: Sex ist ein Mittel gegen Schlaflosigkeit und Verspannungen.

Auch beim Sex produziert und äußerst nützlich ist Stickstoffmonoxid – denn das beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. So senkt regelmäßiger Sex das Herzinfarktrisiko um bis zu 170%. Regelmäßige Orgasmen verringern das Risiko von Prostatakrebs enorm. Auch Schlaganfälle erleiden sexuell aktive Männer um bis zu 50% seltener.

Fit und gesund

Daneben stärkt Sex das Immunsystem – denn der Körper produziert automatisch mehr Immunglobulin-Antikörper gegen eventuelle Erreger des Partners. Wer öfter Sex hat ist also seltener krank und wird schneller gesund.

Dazu ist er fitter – denn Sex trägt zur kardiovaskulären Gesundheit bei. Das heißt bessere Durchblutung, niedrigerer Blutdruck, bessere Cholesterinwerte und sogar Kalorienverbrennung. Bis zu 300 davon verfeuert man(n) pro Stunde.

Als wäre das alles noch nicht genug: Wer mehr Sex hat sieht sogar besser aus. Regelmäßiger Verkehr fördert die Produktion des Hormons DHEA, das Gewebe repariert und das Hautbild verbessert, bis hin zur Faltenglättung. Sex hält jung.

Risikofaktor Sex?

Was ist also mit den Fällen, in denen er das Leben verkürzt und krank macht?

Medizinisch wird hier zwischen sexuell übertragbaren Krankheiten und Geschlechtskrankheiten unterschieden. Erstere schließen etwa Herpes und Pilzinfektionen ein. Geschlechtskrankheiten sind etwa Syphilis, die Gonorrhöe, der HIV-Virus und die in Deutschland häufige Chlamydieninfektion.

All diese Krankheiten haben drei Gemeinsamkeiten: Sie sind unangenehm, mitunter gefährlich und werden fast immer durch ungeschützten Sex übertragen.

Es gibt also zwei wirksame Mittel, beinahe alle Risikofaktoren auszuhebeln: Zum einen Verhütung, zum anderen den Gesundheitszustand seines Partners zu kennen. Denn Risikogruppen sind, logisch, vor allem Menschen mit wechselnden Sexualpartnern.

So ist das biblische Credo ehelicher Treue auch medizinisch sehr sinnvoll. Neben Infektionsgefahr verursacht ein ständiger Partnerwechsel laut Untersuchungen Stress und kann den positiven Effekt des Hormoncocktails rückgängig machen. Wer dagegen mit seinem Partner „ein Fleisch“ wird (Gen 2,24), schließt beinahe jedes Risiko aus und kann entspannt eine erfüllte Sexualität genießen.

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