Männliche Heiligkeit oder heilige Männlichkeit?

© Frank Krause

Männliche Heiligkeit oder heilige Männlichkeit?

„Denn dies ist der Wille Gottes: eure Heiligung.“ (1 Thess 4,3)

In den Vorüberlegungen zu diesem Titel habe ich mich gefragt, ob ich als Überschrift „Heilige Männlichkeit“ oder „Männliche Heiligkeit“ nehmen sollte. Das eine betont mehr die Heiligkeit und das andere mehr die Männlichkeit.

Sind heilige Männer richtige Männer?

Vielleicht tun sich einige Leser schwer damit, Heiligkeit und Männlichkeit zusammenzubringen. Was soll das eine mit dem anderen zu tun haben? Sind heilige Männer überhaupt richtige Männer? Wir denken an Mönche und Priester, die uns möglicherweise anachronistisch vorkommen. Vielleicht haben wir auch aufgrund unserer religiösen Prägung und durch unsere Erfahrungen mit der Kirche den Eindruck gewonnen: Heiligkeit ist nur etwas für Geistliche, weil diese schließlich Theologie studiert haben – oder wohl doch Frauensache, weil Frauen eher in die Kirche gehen als Männer.

Heiligkeit als religiöse Höchstleistung

Tatsächlich gibt es über Weniges so viele verkehrte Vorstellungen wie über Heiligkeit. Durch die Jahrhunderte hinweg wurde in unserem westlichen Kulturkreis damit eine Art religiös-moralische Höchstleistung verbunden, die kein normaler Mensch jemals erreichen kann, denn „Heilige“ werden stets erst nach ihrem Tod heiliggesprochen. Wie viele Predigten über Heiligkeit haben aus diesem Grund nicht zu mehr Heiligkeit geführt, sondern zu mehr Selbstanklage!

Der Heiligkeits-Grundsatz

Es gibt einen einfachen Heiligkeits-Grundsatz: Alles, was Gott gehört, ist heilig. Das, was sich ihm entzieht und ihm vorenthalten wird, ist dagegen unheilig. So gesehen besteht „Sünde“ darin, Gott aus etwas herauszuhalten – egal was. Und geheiligt wird alles – egal was – dadurch, dass es Gott geweiht wird, dass er einbezogen und beteiligt wird. Wenn ich Gott also meine Zeit widme, dann wird es heilige Zeit, wenn ich ihm mein Haus hingebe, wird es ein heiliger Ort, und wenn ich ihn in meine Arbeit einbeziehe, wird sie dadurch heilige Arbeit. Ja, wenn ich Gott meine Männlichkeit hingebe, dann wird auch das entsprechend eine heilige Männlichkeit. Aber weil wir gar nicht wissen, wie sich etwas – egal was – verhält und entwickelt, wenn es Gott hingegeben wird, gehen wir auf dem Weg der Heiligung schrittweise voran und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn Heiligkeit ist in Wirklichkeit so anders, als was wir es uns vorgestellt haben.

 

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Stefan Szych
Stefan Szych
6 Jahre zuvor

„Heilig ist alles, was Gott gehört.“ Dieser Satz macht mich stark – für mich und andere. Ich bin immer „zuhause“ – mit meinen Stärken und gerade auch meinen Schwächen, als Ganzes nicht aufgespalten, verschämt, niedergedrückt. Ich kann mit offenem Auge und weitem Herzen in der Welt leben, kraftvoll, zupackend, nicht versteckt, nicht zaghaft. Danke für diesen Impuls. Ich brauche diese Erinnerung an diese meine Kraft, denn ein gleichaltriger Freund ist gerade plötzlich verstorben ein anderer liegt im Sterben.