Das Internet verbindet. Dies war und ist die ureigenste Zielsetzung vom Netz der Netze. In den frühen 1970-er Jahren verbanden amerikanische Universitäten ihre Insellösungen durch ein „Zwischennetz“. Damals ahnte wohl niemand, dass dieses Internet eine derart populäre Zukunft haben würde.
Heute ist es aus unserer Medienlandschaft nicht mehr weg zu denken: Sie brauchen eine Telefonnummer? Eine Wegbeschreibung? Einen Tipp, wie viel ein Produkt kostet und wo Sie es günstig erwerben können? Wer sucht, geht mittlerweile schnurstracks ins World Wide Web – eines der populärsten Dienste im Internet.
Das Internet – so normal wie Autofahren
Ein Auto zu fahren, ist heute für die meisten Menschen in den Industrieländern normal. Wie es für mich das Normalste auf der Welt war, mit einem Auto aufzuwachsen, ist es für meine Töchter das Normalste auf der Welt, mit dem Internet groß zu werden. Und ich finde das gut.
Vielleicht fällt es einigen Lesern schwer, diese Aussage mit mir zu teilen. Natürlich gibt es im Internet Dinge, die nicht in Ordnung sind. Es wird schließlich von uns Menschen gefüllt und benutzt. Und weil wir nicht (mehr) perfekt sind, ist auch das, was wir produzieren, nicht perfekt. Aber dafür kann das Internet nichts, wir sind daran Schuld.
Das Internet ist von seinem Wesen her neutral. Es ist ein Medium, ein Transportmittel. Es schafft Verbindungen, es bringt in Kontakt. Wenn wir es richtig nutzen, verwirklichen wir ein Anliegen Gottes, das er von Anfang an hatte: Menschen in Kontakt zu bringen – mit anderen Menschen (1 Mose 2: Gott erschafft Eva als Hilfe und Rettung vor dem Alleinsein von Adam) und mit sich selbst (1 Mose 3: Gott geht im Garten spazieren, um die Menschen zu treffen). Gott empfiehlt uns Kontakt, auf allen Ebenen. Das Internet ist dabei Spiegelbild und Teil der realen Welt, wie wir sie heute vorfinden: Nicht alle Kontakte entsprechen dem, was Gott sich für uns wünscht.
Gute Kontakte – auch im Netz
Gott wünscht uns gute Kontakte. Weil das für alle Bereiche unseres Lebens gilt, trifft dies auch für das Internet zu. Unter Gottes Herrschaft kommen gute Kontakte von Menschen zustande, egal welches Medium sie nutzen: Synchrone Kontakte, bei denen beide Gesprächspartner gleichzeitig miteinander interagieren. Das persönliche Gespräch, ein Telefonanruf oder ein Chat im Internet gehören dazu. Und asynchrone Kontakte, bei denen die Nachricht mit einem Zeitversatz ankommt – so wie bei diesem Artikel oder einer öffentlichen Internetseite, bei einer Nachricht auf dem Anrufbeantworter oder in einem Diskussionsforum im Internet.
Menschen, die Gott erlauben, ihr Leben nachhaltig zu prägen, werden in ihren Kontakten mit der Außenwelt anderen Menschen immer wieder gut tun – persönlich, am Telefon und im Internet. Mehr und mehr, je weiter sie wachsen. Und sie werden aktiv ein Gespür dafür entwickeln, welche Kontakte ihnen gut tun. In Bezug auf die Internetnutzung heißt das, dass wir uns immer wieder fragen: Wie viel Zeit verbringe ich im Netz? Nährt es mich – oder laugt es mich aus? Auf welchen Seiten halte ich mich auf? Fördert oder behindert meine Internetnutzung reale Beziehungen? Hilft sie mir, Gott zu begegnen, oder distanziere ich mich dadurch von ihm?
Wenn wir mit Gott leben, werden wir diese Fragen ernst nehmen. Denn wenn wir online gehen, wollen wir mit Jesus surfen – und online mit Gott bleiben.