Gesundheit – worauf es wirklich ankommt

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Gesundheit – worauf es wirklich ankommt

Wenn es um Gesundheit geht, kommt es nicht auf unseren Intelligenzquotienten (IQ) an, gefragt ist vor allem ein hoher emotionaler Quotient (EQ) – eine Begabung, über die besonders das weibliche Geschlecht verfügt.

Das Zentrum der Gesundheit ist nicht die Wissenszentrale des Stirnhirns, sondern der Hirnstamm mit seinem „emotionalen Gehirn“, also die Übergangsregion zwischen Rückenmark und Gehirn. Daher werden Frauen nicht nur älter als Männer, sie können auch mit der Doppelbelastung von Beruf und Familie besser umgehen.

Wenn Männer ihr Ausdauertraining betreiben, dann übertreiben sie es oft, sie laufen in der Regel ziel- und leistungsorientiert. Das geht aber nicht nur zu Lasten des Herz-Kreislaufsystems, sondern auch das Immunsystem kann geschädigt werden.

Moderates Training entscheidend

Ausdauertraining zur Gesundheitsförderung sollte jedoch moderat betrieben werden, denn jenseits der sauerstoffreichen (aeroben) Trainingszone beginnt oberhalb von 80 Prozent der altersabhängigen, maximalen Trainingszone der sauerstoffarme (anaerobe) Bereich, der jedoch dem Leistungssport vorbehalten ist.

„Laufen ohne zu schnaufen“, lautet damit die Devise in der Prävention von Herz- Kreislauferkrankungen. Ratsam ist daher das atemgesteuerte Ausdauertraining über die konsequente Nasenatmung. Dabei wird optimal über drei Schritte durch die Nase ein- und ausgeatmet. Dadurch wird nicht nur die Luft angefeuchtet und vorgewärmt, mit dieser Technik kann man praktisch die aerobe Trainingszone nicht verlassen. Läuft man zu schnell, bekommt man durch die Nase nicht mehr genügend Luft; man muss sich dem neuen Tempo anpassen. Mit dieser konsequenten Nasenatmung kann man sich beim Laufen nicht unterhalten, was man möglichst auch vermeiden sollte. Denn Laufen ist aus meiner Sicht ein Individualsport, schließlich kommt es in unserer lauten Welt vermehrt darauf an, jede Gelegenheit der Stille, des Schweigens zu nutzen, um neue Kraft zu tanken. Da muss ich mich unter Stressbedingungen nicht auch noch unterhalten.

Laufen mit allen Sinnen und nicht wie von Sinnen, ist das Gebot der Stunde in einer schnellen, lauten Welt – nur so kann man die Landschaft in ganzer Schönheit in sich aufnehmen, sie sehen, hören und riechen.

Walzerartige Pirouetten schulen die Koordination

Beim Laufen in der Gruppe entsteht oft ein Gruppenzwang, durch den die schwachen Jogger von den leistungsstarken Läufern unter Druck gesetzt werden. Um die Muskeln und Gelenke zu entlasten, ist es hilfreich, das Laufverhalten permanent zu variieren. Drehen Sie wiederholt walzerartige Pirouetten und laufen Sie regelmäßig drei bis vier Meter rückwärts. Mit dieser Technik können Sie die Schwerkraft der Erde am besten überwinden. Gleichzeitig schulen die Pirouetten die Koordination im Sinne eines geistigen Joggings. Außerdem dehnen Sie nebenbei durch die Rückwärtspassage bei jedem Schritt besonders die Waden und Achillessehnen, die in unseren Breiten häufig verkürzt sind. Besonders bergauf und bergab ist die Rückwärtstechnik gefragt; aufwärts geht es leichter, weil die Rückwärtskraft stärker ist als umgekehrt, und rückwärts bergab zu laufen schont besonders den Rücken und die Kniegelenke.

Abwechslung als „Gesundheitsturbo“

Wenn Sie abends nicht im Dunkeln joggen wollen, empfehle ich ein „Tanzjogging“ auf dem häuslichen Minitrampolin. Auf dieser „Laufstrecke ganz in Ihrer Nähe“ wird es nie regnen und schneien, der Einstieg zum Training wird Ihnen also leicht gemacht. Zusätzlich können Sie sich von Musik mitreißen lassen. Nach der Dusche beginnt dann die erholsame Zeit des Abendbrots, das allein oder im Kreise der Familie zelebriert werden kann.

Leisten Sie sich einen bunten Blumenstrauß der Bewegung, bestehend aus Walking, Bergwandern, Jogging, Radeln, Aquajogging, Skilanglauf, wobei das häusliche Tanzjogging die Königsdisziplin ausmacht. So wird Ihr Training nie monoton, denn der Wechsel ist der „Gesundheitsturbo“ des Menschen. Für die Motivation ist vor allem aber Freude und Begeisterung wichtig, wenn Sie Bewegung zur Prävention ein Leben lang beibehalten wollen. Denn eine bewegungsbetonte Lebensstiländerung auf Dauer ist letztlich nur über Freude und Begeisterung möglich, weil unser Gehirn keinen Gesundheitsappell versteht.

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