Unterschiede machen uns aus

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Unterschiede machen uns aus

Beschäftigt man sich mit den männlichen Stärken, landet man zwangsläufig bei dem Thema „Unterschiede zwischen Mann und Frau“. Ja, es gibt sie doch – die eindeutigen Merkmale, die einen Mann ausmachen. Neben den offensichtlichen, äußerlich wahrnehmbaren Unterscheidungsmerkmalen von Mann und Frau gibt es jede Menge interessanter biologischer Unterschiede (siehe Kasten). Aus diesen Unterschieden leiten sich Stärken (und Schwächen) der Geschlechter ab.

Hierbei geht es nicht darum, eine biologistische Sichtweise vergangener Zeiten neu heraufzubeschwören; auch geht es nicht darum, jeden Mann bzw. Frau in eine bestimmte Schablone zu pressen – Abweichungen vom Durchschnitt gibt es immer wieder. Doch gilt es, gerade auf dem Hintergrund der Gender-Erkenntnisse und -Missverständnisse die biologische Komponente nicht ganz auszublenden und auch hier neuere Studien wahrzunehmen.

Unterschiede beim Gehirn

Wissenschaftler haben in verschiedenen Studien herausgefunden, dass das männliche Gehirn durchschnittlich etwa 100g schwerer ist, das Gehirn von Frauen jedoch etwa elf Prozent mehr Nervenzellen im Bereich für die Sprachverarbeitung hat. Dennoch schneiden beide Geschlechter in Intelligenztests genauso gut ab. Auch die Funktionsweise des männlichen und weiblichen Gehirns ist in Teilen unterschiedlich. Es ist seit langem bekannt, dass es bestimmte Typen von Aufgaben gibt, bei denen Frauen und Männer zu verschiedenen Ergebnissen kommen. In einer weiteren Testreihe sollten die Testpersonen eine Liste von Unsinnswörtern lesen und sagen, ob sie sich reimen. Hierbei schnitten Männer und Frauen gleich gut ab. Die Forscher entdeckten jedoch durch die Aufnahmen des Gehirns, dass Männer die Aufgabe mit der linken Hirnhälfte lösten, während bei den Frauen sowohl die linke als auch die rechte Hirnhälfte aktiv waren. Zu den Stärken der Frauen zählen unter anderem Aufgaben zur Wortflüssigkeit. Bei solchen Aufgaben kommt es darauf an, innerhalb kurzer Zeit möglichst viele Wörter zu nennen, die mit einem bestimmten Buchstaben beginnen oder eine gemeinsame Eigenschaft haben. Auch das Wahrnehmen von Unterschieden ist eine weibliche Domäne: wenn bei sehr ähnlichen Bildern kleine Unterschiede zu entdecken sind, finden Frauen diese schneller heraus als Männer. Männer sind dagegen öfter im Vorteil, wenn es um das räumliche Vorstellungsvermögen geht. Aufgaben zum so genannten mentalen Rotieren zeigen hier den größten Unterschied zwischen den Geschlechtern. Bei diesem Test kommt es darauf an, Figuren, die aus verschiedenen Perspektiven zu sehen sind, miteinander zu vergleichen – sie also im Kopf in dieselbe Position zu drehen.

Unterscheide beim Orientierungssinn

Die gängige Meinung, dass Männer sich in einer fremden Umgebung besser orientieren können, kann wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Jedoch finden Forscher feine Unterschiede darin, wie verschieden dabei vorgegangen wird: Frauen orientieren sich stärker an auffälligen Objekten, wie Gebäuden, Geschäften und natürlichen Fixpunkten. Werden sie später über den zurückgelegten Weg befragt, können sie sich auch besser an die auffälligen Punkte erinnern. Männer hingegen ziehen eine abstraktere Navigation vor, für sie spielen geometrische Kriterien eine größere Rolle. Sie orientieren sich stärker an den Himmelsrichtungen und merken sich eher die Entfernungen zwischen wichtigen Kreuzungen. Anscheinend fällt es ihnen leichter, einer Wegbeschreibung zu folgen, die Informationen in Metern, Fahrtzeiten und Richtungswechseln angibt. Mann und Frau orientieren sich in einer fremden Umgebung also mit unterschiedlichen Strategien. Im Vorteil ist dadurch aber keiner von beiden, denn hier führen auch verschiedene Wege zum Ziel. – Ist es nicht erfrischend, wie sich Männer und Frauen auch bei diesem Thema ergänzen können und Mann seine Fähigkeiten einbringen kann?

Die beiden Beispiele zeigen, dass es zwar Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt, aber dass sie durchaus zur gegenseitigen wertschätzenden Ergänzung eingesetzt werden können. Denn Männer und Frauen sind letztlich gemeinsam unterwegs …

Biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau

  • Männer wiegen etwa 15% mehr als Frauen.
  • Männer sind im Schnitt 15 cm größer als Frauen.
  • Männer haben relativ zu ihrer Körpergröße mehr Lungenvolumen (ca. 30%).
  • Ellenbogen und Knie sind beim Mann ungefähr 42-60% stärker.
  • Die Haut von Männern ist dicker und fettiger.
  • Männer haben mehr Körperbehaarung als Frauen.
  • Männer haben einen niedrigeren Körperfettanteil.
  • Männer haben einen höheren Blutdruck, dafür schlagen Männerherzen etwas langsamer.
  • Männer haben im Schnitt 5,2 Millionen rote Blutkörperchen pro Kubikmilliliter, Frauen 4,6 Millionen.
  • Männer haben mehr Hämoglobin als Frauen und können daher mehr Sauerstoff speichern.
  • Männer haben stärkere Knochen.
  • Männer können mehr Hitze abgeben, weil sie mehr Schweißdrüsen haben.
  • Männer haben weniger weiße Blutkörperchen und daher die schlechtere Immunabwehr.
  • Männer haben eine schnellere Wundheilung durch mehr Gerinnungsfaktoren und Inhibitoren im Blut.

Quelle: http://allesevolution.wordpress.com/2010/07/01/korperliche-unterschiede-zwischen-mann-und-frau

Grüner Tee

Gerade Männer sollten grünen Tee trinken – weil sie offenbar besser auf dessen oxidative Kraft ansprechen. Eine japanische Studie ergab, dass sich bei ihnen das Arterioskleroserisiko um bis zu 50 Prozent reduziert, wenn sie täglich drei bis vier Tassen grünen Tee verzehren. Bei Frauen ließ sich hingegen dieser Effekt nicht beobachten.

Quelle: DIE WELT vom 7.8.2010

Stress …

… macht Männer schlank: Sie produzieren unter Stress vermehrt Katechine, die den Appetit hemmen und die Fettverbrennung steigern.

Quelle: DIE WELT vom 7.8.2010

Diabetes …

… bekommen Männer öfter als Frauen. Denn der männliche Körper nimmt bei gleichem Insulinspiegel weniger Glukose in den Muskeln auf, er ist insulinunempfindlicher als der weibliche Organismus. Frauen sind dagegen bis zu einem gewissen Grad vor Diabetes und Arteriosklerose geschützt.

Quelle: DIE WELT vom 7.8.2010

In Adam online Nr. 20 haben wir uns ausführlicher mit dieser Thematik beschäftigt. Die Ausgabe kann als PDF-Datei hier heruntergeladen werden.

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