Zurzeit vergeht kein Tag, an dem wir nicht mit neuen Corona-News überhäuft werden. Ein Virus scheint eine ganze Nation, einen ganzen Erdteil – ja, die ganze Welt – in Atem zu halten. Als der ganze Wahnsinn losging, hielten viele die Gegenmaßnahmen noch für übertrieben und unverhältnismäßig. Inzwischen haben die meisten ihre Meinung geändert. Die von Corona ausgehende Gefahr, die Konsequenzen im Alltag und die wirtschaftlichen Auswirkungen spüren inzwischen fast alle.
Ein großes Dankeschön
Doch man kann auch auch positive Auswirkungen wahrnehmen: Eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft ist an vielen Orten anzutreffen. Trotz „Kontaktverbot“ scheinen wir auf eine gewisse Weise zusammenzurücken. Ein besonders großer Dank für ihren unermüdlichen und aufopferungsvollen Dienst gilt all denjenigen, die „die Stellung halten“, damit das Leben weiterlaufen kann: Ärzte, Pflegepersonal, Polizisten, Lebensmittelhändler u. a. Sie riskieren in besonderem Maße eine Infizierung aufgrund ihrer häufigen Kontakte – für uns.
Trotz vieler Einschränkungen auch Chancen
Die Einschränkungen und Herausforderungen wegen Corona spüren wir alle. Sie sind die größten, die wir in der Nachkriegszeit je erlebt haben. Demokratische Grundrechte werden bei uns momentan beschnitten wie noch nie, seit es die Bundesrepublik gibt. Erschütternd, wie schnell und einfach das ging. Wir sollten uns nicht daran gewöhnen!
Auf der anderen Seite gibt es trotz allem Chancen, und bestimmte gesellschaftliche Probleme unserer Überflussgesellschaft scheinen ihre Dominanz zu verlieren. Einige Beispiele:
- Jahrelang haben wir uns gefragt, wie wir unser Leben entschleunigen können. Zurzeit erleben viele eine massive Entschleunigung des Alltags, weil Termine, Reisen u. v. a. einfach ausfallen.
- Das Überangebot u. a. im Freizeitbereich ist momentan stark beschnitten. Das hat auch Vorteile. Wir können uns eher fokussieren und herausfinden, was wirklich wichtig ist.
- Die technischen Möglichkeiten unserer Zeit sind jetzt besonders hilfreich. Kommunikation ist auf so vielen Kanälen möglich, gerade jetzt ist das eine enorme Chance!
- Auf einer tieferen Ebene können wir gerade jetzt lernen, uns nicht nur vom Tun her zu definieren, denn viele Aktionen sind momentan gar nicht möglich. Mehr Sein als Tun, eine positive Herausforderung für uns Männer!
- Wir können neu das Alleinsein lernen – das Alleinsein mit Gott. Die Ablenkungen haben sich stark verringert, und wir können nicht in der Menge untertauchen. Wir können aber wieder das Beten lernen, im „stillen Kämmerlein“.
Männerstärken gefragt
Gerade jetzt sind Männerstärken gefragt:
- Autark und unabhängig zu sein, zwei männliche Stärken, sind jetzt Gold wert.
- Die männliche Technik-Affinität ist jetzt auch sehr nützlich, denn sie lässt uns die technischen Möglichkeiten besser nutzen und optimieren, auch und besonders für die Kommunikation.
- Männliche Coolness hilft uns, Panikmache und Hysterie zu vermeiden und mit Mut und Besonnenheit zu reagieren.
- Der männliche Freiheitsdrang kann uns helfen, darauf zu achten, dass die Grundrechte (z. B. die Versammlungs- und Bewegungsfreiheit) wieder so schnell wie möglich in Kraft gesetzt werden.
Ein paar Praxistipps
- Viele Unternehmungen sind zurzeit einfach nicht möglich, unsere Mobilität ist eingeschränkt. Wir müssen mehr Zeit zu Hause verbringen, auch am Wochenende. Nutzen Sie diese Chance! Verbringen Sie bewusst mehr Zeit mit Ihrer Frau und mit Ihren Kindern. Gemeinsame Mahlzeiten sind gerade jetzt möglich – eine hervorragende Möglichkeit für Gespräche! Doch auch Single-Männer finden jetzt neue Freiräume, die sie nutzen können – z. B. für Projekte wie Hausrenovierungen, Reparaturarbeiten, Steuererklärungen u. v. a.
- Viele müssen/dürfen jetzt im Home Office arbeiten. Wer das nicht gewohnt ist, muss seinen Tagesablauf komplett umstellen. Das ist nicht einfach. Hier haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt.
- Kitas und Schulen haben geschlossen, die Betreuung kleiner Kinder ist eine Herausforderung für viele Eltern, besonders, wenn beide auswärts arbeiten müssen. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber und handeln Sie flexiblere und ggf. kürzere Arbeitszeiten aus. Sind bestimmte Tätigkeiten von zu Hause zu machen (Home Office)?
- Als AO-Redaktion möchten wir Ihnen natürlich unser reichhaltiges Medienangebot empfehlen, das Sie gerade jetzt bequem von zu Hause aus sichten können. Neben unserer Zeitschrift haben wir viele auf Männer zugeschnittene Angebote auf unserer Webseite, schauen Sie sich um!
- Einkaufen vor Ort ist zurzeit nur eingeschränkt möglich. Der Online-Handel funktioniert nach wie vor. Nutzen Sie dafür das Einkaufsportal unseres Partners „Bildungsspender“, denn damit unterstützen Sie uns auch.
- Auch wenn jetzt keine Stammtische und andere Männerrunden möglich sind – die Kontakte können Sie trotzdem halten und pflegen. Die moderne Technik bietet vielfältige (Kommunikations-)Möglichkeiten. Männergruppen können sich online treffen, z. B. via Skype oder Zoom und andere Apps. Lehrinhalte können statt auf Männerkonferenzen über Online-Plattformen wie z. B. YouTube angeboten werden. Gehen Sie kreativ mit den vielen neuen Medien um!
Corona verlangt uns im Moment viel ab. Jeder muss Opfer bringen und Flexibilität an den Tag bringen. Lassen Sie uns das Beste daraus machen und unsere männlichen Stärken dafür nutzen. Viel Erfolg!
Es gefällt mir sehr gut, wie in diesem Artikel der Augenmerk auf die positiven Seiten der Krise gelenkt wird:
1) die Möglichkeiten der Entschleunigung; 2) die Konzentration auf das Wesentliche; 3) mehr Zeit für Ehe und Familie; 4) das Nutzen der Online-Kanäle, um Kontakte zu pflegen.
genau so sehe ich das auch . danke für die wertvollen Tipps 🙂
Die Gestaltungstipps sind gut, wenn auch nicht ganz neu. Irritiert bin ich nur von diesem überholten Männer-und Frauenbild, das mir hier begegnet. Wieso sollten nur Männer autark sein, den Wunsch nach Freiheit in sich tragen, oder nur sie technikaffin sein?? da solltest Du nochmal kräftig drüber nachdenken, ich denke solche Bilder sind schon lange zu simpel und absolut nicht mehr zeitgemäß..
Es geht hier weder um den Anspruch, etwas ganz Neues zu liefern, noch um die Männer-Frauen-Thematik. Der Artikel will einfach nur ermutigen, die momentane Situation auch als Chance zu nutzen, und dabei beziehen wir uns auf unsere eigentliche Zielgruppe: Männer. Dass auch Frauen sich mit Technik etc. auskennen können, ist mir schon klar. Bitte nicht alles gleich aus der Männer-Frauen-Schablone-Sicht betrachten.