Christliche Online-Dating-Plattformen

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Christliche Online-Dating-Plattformen

Adam online (AO): Worin sehen Sie den Unterschied zwischen einer christlichen und einer säkularen Dating-Plattform?

Funky Fish (FF): Die teilnehmenden Christen machen auf christlichen Partnersuche-Plattformen den Unterschied. Hier kann man nach bestimmten Kirchen oder Gemeindebünden suchen. Andere bieten die Möglichkeit, Fragen über den Glauben in ihrem Dating-Profil zu beantworten. Es gibt sogar Seiten, bei der vor der Aufnahme ein paar Fragen zur Zulassung beantwortet werden müssen – z. B. eine rein katholische Partnersuche für Menschen, die unbedingt einen Partner mit derselben Glaubensüberzeugung kennenlernen wollen.

Auf Funky Fish veröffentlichen wir regelmäßig Tipps und Ratschläge, die für christliche Singles einen Mehrwert haben. Hiermit wollen wir uns klar von anderen Dating-Apps wie Tinder und Co unterscheiden. Unser Fokus liegt auf dem Thema: Wie finde ich eine erfüllte, dauerhafte Beziehung? Wir wollen keine flüchtigen und auf Sex ausgerichtete Beziehungen stimulieren!

Außerdem veröffentlichen wir Veranstaltungen, die von Singles selbst organisiert werden. Einmal im Jahr organisieren wir selbst eine christliche Singleparty.

Himmlisch plaudern (HP): Die wesentlichen Unterschiede drücken sich in zwei Fragen aus: Suche ich einen Partner fürs Leben? Suche ich eine Person, mit der ich meinen Glauben gemeinsam leben kann? Natürlich wirken sich die Unterschiede auch auf die Gestaltung der Seite und die angebotenen Funktionen aus.

 

AO: Worin sehen Sie die Vor- und Nachteile von Dating-Plattformen?

FF: Vorteilhaft ist: Online kann man einfacher und gezielter Kontakt suchen, weil es in manchen christlichen Kreisen schwieriger ist, neue Leute kennenzulernen. Außerdem lernen sich Leute kennen, die sich im echten Leben gar nicht über den Weg gelaufen wären. Jedoch gilt sowohl online als auch offline, dass man seine Partnersuche aktiv gestalten sollte. Das kann online einfacher für manche Leute sein. Da kann man einfach eine Chat-Nachricht oder bei manchen Plattformen z. B. einen virtuellen Gruß senden.

Nachteilig – oder besser herausfordernd – ist: Man sieht die Person nicht sofort im echten Leben und muss sich erst online und dann offline kennenlernen. Durch reinen Online-Kontakt kann man sich durchaus schon verlieben – total aufregend, aber nicht wirklich realistisch. Man muss irgendwann aus seiner Komfort-Zone treten und den Schritt wagen, sich im echten Leben zu treffen.

HP: Vorteilhaft ist: Dating-Plattformen sind eine zusätzliche Chance, den Partner fürs Leben zu treffen. Denn in der eigenen Gemeinde gibt es nur wenige potenzielle Partner, und zu christlichen Freizeiten oder Events fährt man ja nicht jedes Wochenende, sondern eher in deutlich größeren Abständen. Nachteile sehe ich bei seriösen Partnerbörsen keine.

 

AO: Haben Sie schon mal evaluiert, inwieweit die durch Ihre Dating-Plattform entstandenen Beziehungen in eine Ehe führten? Inwieweit hielten diese längerfristig, also mehr als sieben Jahre?

FF: Unsere Erfolgsgeschichten werden veröffentlicht, wenn Leute geheiratet haben oder wenn sie ernsthafte Hochzeitspläne haben. Funky Fish besteht mittlerweile 16 Jahre, und es wurden bereits Tausende von Ehen und Familien mit Kindern gegründet, die ihren Anfang bei uns hatten. Uns erreichen fast wöchentlich die Nachricht, dass wieder zwei Menschen zueinander gefunden haben, die heiraten wollen oder geheiratet haben.

Ob die Scheidungsrate bei Paaren, die sich online kennengelernt haben, höher ist als bei anderen Paaren, oder ob sie kürzer halten, darüber haben wir keine genauen Zahlen.

HP: Dieses und weitere Themen, würde ich gern mit einer Hochschule zusammen erforschen (interessierte Hochschulmitarbeiter bitte melden!). Aktuell bekommen wir eher zufällige Rückmeldungen. Ich denke, dass es keine Rolle spielt, ob man sich online oder offline kennengelernt hat. Was aus der Beziehung wird, liegt in der Hand der Beteiligten.

 

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