Druck erzeugt Gegendruck
Als ich als junger Mann meinen Wehrdienst absolvierte (früher gab es noch die sogenannte Wehrpflicht), hörte ich von einem Kameraden mal den Spruch: „Druck erzeugt Gegendruck!“ Damit war gemeint: Wenn dich einer der Vorgesetzten mal wieder so richtig unter Druck setzt, indem er dich ungerecht behandelt oder schikaniert, dann musst du das nicht einfach hinnehmen. Du kannst dich widersetzen und damit „Gegendruck“ erzeugen.
Freilich haben sich das viele nicht getraut, aus Angst vor entsprechenden Strafen. Denn du konntest noch mehr angeschrien werden, bekamst eine Nachtwache verpasst oder musstest länger in der Kaserne bleiben, während die anderen schon ins freie Wochenende fuhren. Speziell für uns Abiturienten gab es auch die „Strafarbeit“, eine zweiseitige Abhandlung über „Befehl und Gehorsam“. Ich hatte das Vergnügen, diese und andere Strafen manchmal einzukassieren. Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass ich zum Teil mit mehr Respekt behandelt wurde, wenn ich mich gewissen Schikanen widersetzte.
Es ging einfach nur darum, nicht in einer Opferrolle zu verharren und alles zu ertragen, sondern Widerstand zu leisten, wenn man ungerecht behandelt wurde. Sogar Jesus hat nicht alles mit sich machen lassen (Joh 18,22f.).
Auf Druck geistlich reagieren
Druck erleben wir wohl alle mehr oder weniger oft und stark. Mal ist es der Vorgesetzte, der uns Druck macht, mal ist es sogar ein Freund oder Verwandter, der uns mit seinen Erwartungen unter Druck setzt, mal sind wir es selbst, der Druck macht, mal sind es widrige Umstände, die Finanzen, der stressige Job … und …und … und …
Ich will das alles nicht klein reden, aber ich möchte Sie ermutigen, nicht alles hinzunehmen, sondern die Opferrolle zu verlassen. Unsere Autoren kennen sich auch mit Druck aus, und sie beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln, geben Tipps zum Umgang mit Druck. Dabei orientieren sie sich auch an der Bibel, das unterscheidet sie von rein psychologischen Ratgebern. Lassen Sie sich von ihnen inspirieren und ermutigen!
16 oder 20 Seiten?
Beginnend mit unserer 20-jährigen Jubiläumsausgabe vor einem Jahr haben wir vier Ausgaben mit je 20 Seiten (statt 16 wie bisher) produziert. Dabei haben wir durch verschiedene Layoutmaßnahmen auch die Lesefreundlichkeit erhöht. Diese wollen wir beibehalten, aber den Umfang von 20 Seiten (mit dickerem Umschlagpapier) können wir uns leider auf Dauer nicht leisten. Die höheren Kosten für Druck, Layout und Porto konnten wir nicht auffangen, im Gegenteil: den höheren Kosten standen sogar weniger Einnahmen (Spenden) gegenüber. So sind wir mit dieser Ausgabe wieder auf 16 Seiten zurückgegangen.
Ich hätte es mir, ehrlich gesagt, anders gewünscht, aber wir müssen auch die Finanzen berücksichtigen. Sollten sich unsere Einnahmen wieder erhöhen, würden wir gerne wieder auf 20 Seiten gehen …
Viel Gewinn beim Lesen der aktuellen Ausgabe wünscht Ihnen
Emmerich Adam