Buch-Rezension

Gott ist unbequem

Ulrich L. Lehner
Gott ist unbequem
Eine Herausforderung
205 Seiten, 16 Euro
Herder-Verlag, Freiburg im Breisgau 2019
ISBN 978-3-451-03165-6

Ein „weichgespülter Kuschelgott“, so die These des römisch-katholischen Professors Ulrich L. Lehner, kann nicht begeistern. Deshalb widmet sich der Autor in dreizehn Kapiteln verschiedenen Seiten des christlichen Glaubens, die in unserer Kultur auf Unmut und Unverständnis stoßen könnten. Abgeleitet von den Eigenschaften Gottes betrachtet er u. a. den „Gott der Schöpfung“, den „Gott des Schauerns“ und den „Gott der Intimität“.

Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund und kritisiert moderne theologische Ansätze, besonders die der katholischen Kirche, mit scharfen Worten, die nichts für friedliebende Gemüter sind. Das spiegelt sich auch im Stil seiner Sprache wieder: Viele Thesen und klare Ansagen, dafür weniger Diskussionen und eher knapp gehaltene Einführungen in komplexe philosophisch-theologische Fragestellungen. Doch hinter dieser hie und da etwas unbequemen Art verbergen sich viele wertvolle Denkanstöße und eine inspirierende Tiefe.

Fazit: Dieses Buch ist durchaus kämpferisch. Wenn man über die etwas thetische Art des Autors hinwegsehen kann, schließt sich ein Schatz auf, der aus dem reichen Erbe des katholischen Glaubens schöpft.

Berko Hunaeus


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